Ihre großen Hits kennt wohl jeder: Mit „Don’t Dream It’s Over“ und „Weather With You“ erspielten sich Crowded House schon in den ersten Jahren ihrer Karriere Stammplätze im Radioprogramm. Auf die Trennung im Jahr 1996 folgte 2007 – kurz nach dem Selbstmord ihres ehemaligen Drummers Paul Hester – mit „Time On Earth“ ein neues Album. Die Reunion hat Bandkopf Neil Finn und seinen Mannen offensichtlich Lust auf mehr gemacht, denn nun steht mit „Intriguer“ ein neues Album in den Läden.
Dem Stil, der sie ihre ganze Karriere hindurch ausgezeichnet hat, bleiben Crowded House dabei natürlich treu: Gitarrenpop mit eingängien Melodien, dazu die unverwechselbar sanfte Stimme von Neil Finn. So geht die Geschichte der australisch-neuseeländischen Band weiter und nimmt die Fans der ersten Stunde mit in die Gegenwart: „Archer’s Arrow“ hat die Leichtigkeit von Songs wie „Fall At Your Feet“ (1991) in sphärische Keyboardklänge gepackt , „Falling Dove“ startet verträumt wie das großartige „Four Seasons In One Day“ (ebenfalls vom 1991er Album „Woodface“), um dann im Zwischenteil richtig Gas zu geben.
Dabei haben einige Songs eine richtige Transformation hingelegt. Die erste Single „Saturday Sun“ war beispielsweise bis kurz vor der Fertigstellung des Albums eine rockige Gitarrennummer. Vor dem Abmischen warf die Band das jedoch spontan über den Haufen und ersetzte die Gitarren größtenteils durch das Keyboard – sicherlich keine Veränderung zum Negativen.
Den Spaß an der eigenen Musik, der Crowded House bei ihren Konzerten so sympathisch macht, merkt man auch „Intriguer“ an. Während sich die Band live allerdings rar macht (2010 gab es bislang nur ein Konzert in Deutschland), kann man die Platte umso häufiger genießen und den Songs beim Wachsen zuhören. Langweilig wird „Intriguer“ mit seinen eingängigen Melodien, sphärischen Klängen und seiner verträumten Leichtigkeit zu keinem Zeitpunkt.
Und so kommt Neil Finn zu dem Schluss: „Vielleicht ist es das Beste, was wir bislang gemacht haben…bis zur nächsten Platte.“ Aber auch wenn „Intriguer“ dann doch nicht an „Woodface“, das wohl beste Album von Crowded House, heranreicht: Wenn sie weiterhin so gute Musik machen, kann man sich auf weitere Alben der Pop-Veteranen einfach nur freuen.
Trackliste:
01. Saturday Sun
02. Archer’s Arrow
03. Amsterdam
04. Either Side Of The World
05. Falling Dove
06. Isolation
07. Twice If You’re Lucky
08. Inside Out
09. Even If
10. Elephants
Label: Universal
VÖ: 25.06.10
Format: CD
Bewertung: 5/6
(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 25. Juni 2010.)