Als Evanescence vor acht Jahren mit ihrem Debütalbum „Fallen“ auftauchten, taten sie das gerade zur richtigen Zeit, um auf der Welle von Bands wie Nightwish, Within Temptation und Linkin Park mitzuschwimmen. Drei Jahre später bauten sie mit „The Open Door“ erkennbar ab und nun steht das selbstbetitelte Drittwerk der Amerikaner in den Läden.
Kurz gesagt: Evanescence enttäuschen auf ganzer Linie. Ihre Mischung aus Rock und Klassik entwickelt eine anstrengende Pseudo-Dramatik. Immer wieder hat man das Gefühl, dass Evanescence ein zweites „Bring Me To Life“ zaubern wollen und daran kläglich scheitern. „My Heart Is Broken“ hat beispielsweise deutliche Anzeichen des Hits von 2003, wirkt dann aber doch nur wie ein billiger Abklatsch.
Dem Album fehlen durchgehend die griffigen Melodien, meistens sind – wie auf „The Other Side“ – nur die ewig gleich grollenden Gitarren zu hören. Kein Song schafft es, richtig zu zünden. Ausnahme: Die rührende Ballade „Lost In Paradise“, die ganz klar das Highlight auf „Evanescence“ ist und an die frühere Stärke der Band anknüpft.
Mit der Herrlichkeit ist es aber schnell wieder vorbei und vor allem der jammernde Abschlusstrack „Swimming Home“ zeigt deutlich: Auf dieses Album hätte die Musikwelt verzichten können.
Trackliste:
01. What You Want
02. Made Of Stone
03. The Change
04. My Heart Is Broken
05. The Other Side
06. Erase This
07. Lost In Paradise
08. Sick
09. End Of The Dream
10. Oceans
11. Never Go Back
12. Swimming Home
Label: EMI Music
VÖ: 07.10.2011
Format: CD
Bewertung: 2/6
evanescence.com
(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 15. November 2011.)