ALBUM-REVIEW: I Am Oak – Oasem

„Oasem“ ist niederländischer Dialekt für „Atem“, außerdem ähnelt es in seiner Aussprache dem englischem Wort „awesome“. I Am Oak, die Band um Texter und Frontmann Thijs Kuijken, gab ihrem zweiten Album diesen extravaganten Namen.

I Am Oak - Oasem„Oasem“ ist von einer Traurigkeit durchzogen, die den Zuhörer gleichzeitig schlägt und streichelt. Ganz behutsam bauen sich die Songs auf. Insgesamt ist das Album nur 33 Minuten lang und sehr minimalistisch gehalten.

Auf „Cult“ singt Thijs „Raise your fists like you ought to, raise your voice like mine“ – seine Stimme hebt der Sänger allerdings nur im übertragenden Sinne.

„Distances II“ ist schön und verlassen wie eine Schneelandschaft im kalten Winter, die greifbare Resignation wirkt sogar beruhigend. Das instrumentale „Island II“ klingt schließlich nach musikalischem Aufbruch, am Ende weht jedoch ein gefühlt sehr kalter Wind durch den Song.

Insgesamt ist „Oasem“ – passend zum Titel – stellenweise doch etwas zu langatmig geraten und in seiner monotonen Traurigkeit auf Dauer nur schwer zu ertragen.

Ähnlich wie bei „High Violet“ von The National ist es anstrengend, nach dem Hören von „Oasem“ wieder froh zu werden. Allerdings fehlt den verschwurbelten Songs von I Am Oak die national’sche Klarheit, um ein ähnlich geschliffenes Hitalbum zu produzieren.

Trackliste:

01. Horizon
02. Distances
03. Ancient
04. Curt
05. Island
06. Elbows
07. Distances II
08. Giant
09. I
10. Ocyaan
11. Island II
12. Horizon II

Label: Midsummer Records / Cargo Records
VÖ: 10.06.2011
Format: CD
Bewertung: 4/6
www.iamoak.com

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 15. Dezember 2011.)