Ein schweres Album mit schweren Themen: Nicht zu Unrecht versteht Jack In Water „You Don’t Feel Like Home“ auch als eine Art Therapie.
Hinter dem Projekt steckt Singer/Songwriter Will Clapson, der zunächst in Eigenregie EPs veröffentlichte und nun, mit einem Labelvertrag ausgestattet, zum ersten Mal auf Albumlänge zu hören ist.
Die Single „For You“ hat dabei noch lange nicht alles gezeigt – sie ist auf dem Album eher unauffällig und behandelt das Gefühl, sich zu oft aus Angst vor dem Alleinsein zu verlieben. Andere Songs haben da deutlich mehr Tiefgang und zum Teil auch tragischere Hintergründe bis hin zu den Themen sexueller Missbrauch, Alkoholmissbrauch und Tod. Jack In Water schont weder sich noch die Zuhörenden, was dem Album eine ganz besondere Kraft verleiht.
Er ist besonders stark darin, Songs zu entwickeln. So zeigt er sich in „Just Smile“ mal weich und mal energisch. Manchmal wirkt es, als wolle er etwas überspielen („If I Cared“) oder er macht sich „There’s no monsters!“ selbst zum Mantra („Monster“). Gelegentlich kann man die Richtung auch schon am Songtitel ablesen, wenn es mal doppelbödig („Beast Behind Your Eyes“) und mal fatalistisch („Everyone Will Be Lost“) zugeht.
„Mit einer gewissen Distanz auf die eigene Kindheit zurückblicken – ich denke, so in etwa würde ich das Album zusammenfassen“, sagt Will Clapson über „You Don’t Feel Like Home“. „Wenn man zwar nicht länger in den ganze Höhen und Tiefen verwickelt ist, aber dennoch erkennt, dass man unausweichlich ein Resultat dessen ist, was einem widerfahren ist. Dies ermöglicht mir, mit bestimmten Abschnitten meiner Vergangenheit abzuschließen und gleichzeitig zu akzeptieren, dass sie mich trotzdem ein Leben lang begleiten werden.“ Und ganz nebenbei hat er uns dadurch auch noch ein bemerkenswertes Debüt-Album geschenkt.
Albuminfos Jack In Water – You Don’t Feel Like Home
Künstler: Jack In Water
Albumname: You Don’t Feel Like Home
VÖ: 27.08.2021
Label: Nettwerk Music Group
jackinwater.com
Fotos: Francisco Ubilla und Promo