ALBUM-REVIEW: Jenny Berkel – Pale Moon Kid

Sängerin Jenny Berkel kommt aus Kanada – da liegt es sehr nahe, dass sie Leonard Cohen als größte Inspiration nennt. Aber auch von einem Deutschen schwärmt sie: Dichter Rainer Maria Rilke.

Jenny Berkel

Aus diesen Vorbildern, aber auch mit einer guten Portion Eigenständigkeit gelingt Jenny Berkel mit „Pale Moon Kid“ ein schönes Folk-Album.

Los geht es mit dem Song „Half Dream“, der nach Aufbruch klingt und neugierig macht. Es folgen die beiden Singles „St. Denis“ und „Wealth In The Country“ – schwermütig und eindringlich. Sowieso steckt trotz des fragilen Gerüsts der Songs eine fast magische Kraft in der Musik der Kanadierin.

Aus den elf Songs ragt vor allem „All That You Do“ noch heraus. Er ist zwar verträumt, aber von Kitsch keine Spur. Im Gegenteil, er entwickelt eine großartige Dramatik.

Um neben Cohen und Rilke mal selbst noch einen Namen ins Gespräch zu bringen: Gerade auf Stücken wie „Tall Tales“ erinnert Jenny Berkel auch ein bisschen an die große Tori Amos.

Nur eine kleine Schwäche muss man „Pale Moon Kid“ attestieren: Durch die teilweise sehr ruhigen, schweren Songs ist das Zuhören etwas ermüdend und man muss sich immer wieder neu konzentrieren, um auch wirklich alle Perlen entdecken zu können. In dieser Hinsicht ist Jenny Berkels bemerkenswerter Musikstil Fluch und Segen zugleich.

Albuminfos Jenny Berkel – Pale Moon Kid

Jenny Berkel - Pale Moon KidKünstler: Jenny Berkel
Albumname: Pale Moon Kid
VÖ: 14.10.2016
Label: popup-records
jennyberkel.com

 

Fotos: Jen Ochej und Promo