JohnnySwim ist ein Mann/Frau-Duo, das fast pausenlos über Liebe singt. Hält man das aus?
Hinter JohnnySwim verbergen sich Abner und Amanda Ramirez. In den USA haben sie bereits die Top 40 der Billboard-Charts erklommen, auch in Deutschland gingen dem Debütalbum „Georgica Pond“ schon rund drei Millionen Spotify-Streams voraus.
Mit „Hummingbird“ legen JohnnySwim ordentlich los, inklusive einer schönen Harmonie und viel Schmiss. Danach passiert das, was meistens passiert, wenn man Ehepaaren beim Musikmachen zuhört: Es gibt leichte Liebesduette, die alles andere als tiefgründig sind. Wenn wie bei „Touching Heaven“ dann auch noch ein Chor einsteigt und zum Schluss Kindergebrabbel zu hören ist, wird das alles ein bisschen zuviel des seichten Klischees.
Dennoch verdient es „Georgica Pond“ nicht, deshalb verteufelt zu werden. Die Musik zwischen Folk und Soul ist herrlich abwechslungsreich, die beiden Stimmen ergänzen sich wunderbar. Und es gibt viele sympathische Momente, etwa bei „Villains“, wenn nach Ende der eigentlichen Aufnahme noch ein bisschen A-Cappella weitergesungen wird.
Und tatsächlich gibt es auch melancholischere Klänge zwischendurch: „Let It Matter“ oder das mit Kindheitserinnerungen gespickte „Drunks“ tun sich dabei hervor, bevor letzteres in der Aufforderung „Raise a glass and sing along“ gipfelt.
Dass an „Georgica Pond“ verschiedene Songwriter mitgewirkt haben, überrascht bei dem Stilmix kaum. Zum Schluss nehmen sich JohnnySwim noch den Klassiker „Wicked Game“ von Chris Isaak vor und machen daraus ein brauchbares Duett. Ein okayer Abschluss für ein okayes Album.
Albuminfos JohnnySwim – Georgica Pond
Künstler: JohnnySwim
Albumname: Georgica Pond
VÖ: 10.02.2017
Label: Rykodisc
johnnyswim.com
Fotos: Promo
Das Argument macht einen tatsächlich stutzig, aber vielleicht hör ich ja mal rein…