Über drei Jahre ist der große Leonard Cohen nun bereits tot. Aber seine letzten Aufnahmen machen ihn für ein posthumes Album noch einmal lebendig.
Verantwortlich dafür ist Cohens Sohn Adam, der schon das letzte reguläre Studio-Album seines Vaters, „You Want It Darker“, produziert hatte. Mit Hilfe einiger Musiker wie Beck, Damien Rice, Feist, Bryce Dessner von The National und Richard Reed Parry von Arcade Fire hat er den letzten Aufnahmen seines Vaters eine ganz besondere Tiefe verliehen.
„Thanks For The Dance“ ist eine knappe halbe Stunde lang, neun Tracks sind darauf zu finden. Der Opener „Happens To The Heart“ entstammt einem Gedicht, das Leonard Cohen bereits zu Lebzeiten auf seiner Homepage veröffentlicht hatte. Im Stile der Alben seiner Spätphase rezitiert er mehr, als dass er tatsächlich singt, die Stimme ist dunkel und eindringlich. Die Musik untermalt und gibt allem eine weitere Dimension.
Und so ist „Thanks For The Dance“ eine Art logische Fortsetzung von „You Want It Darker“, das 2016 kurz vor seinem Tod erschienen war. Die Aufnahmen, aus denen Adam das Album zusammengestellt hat, waren von seinem Vater auch genau so gedacht und sind nicht etwa nur Outtakes und B-Seiten – genau das merkt man auch.
Inhaltlich ist das Album gespickt mit Erinnerungen und Geschichten – von Cohens legendärem Dasein als Ladies‘ Man („The Night of Santiago“) bis hin zum Holocaust („Puppets“).
Und doch ist es vor allem die Wirkung, die diese großartige Stimme entfaltet, die eigentlich bereits seit drei Jahren verstummt ist und nun doch noch einmal erklingt. Man merkt einmal mehr, warum dieser wundervolle Künstler so sehr fehlt – und kann das „Thanks For The Dance“ einfach nur an ihn zurückgeben. Sein Vermächtnis ist jedenfalls noch mal um ein tolles Album reicher geworden.
Albuminfos Leonard Cohen – Thanks For The Dance
Künstler: Leonard Cohen
Albumname: Thanks For The Dance
VÖ: 22.11.2019
Label: Sony Music
leonardcohen.com
Fotos: Sony Music
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