ALBUM-REVIEW: Madsen – Na gut dann nicht

Madsen haben mit ihrem Punk-Album „Na gut dann nicht“ ordentlich einen rausgehauen und uns zudem noch einen kleinen Prank serviert.

Madsen

2020 kann nicht viel, aber es hat uns immerhin ein extrem cooles Madsen-Album beschert! „Na gut dann nicht“ geht zurück zu den Wurzeln der Band – und noch weiter. Sänger Sebastian hatte spontan Bock auf Punk, der Longplayer entstand in nur drei Wochen. Entsprechend roh und frisch klingt er auch.

Über das fehlende Komma im Titel, das von der Band einfach auch als „Punk“ gelabelt wird, sehen wir mal hinweg. Viel erfrischender ist, dass „Na gut dann nicht“ immer wieder auch mit sich selbst kokettiert.

Nicht nur Sebastian ist zu hören, auf „Quarantäne für immer“ wird das auf die Spitze getrieben und jeder darf mal ans Mikro. Und eine neue Identität gabs obendrein: Der Track „Alte Weiße Männer“ war bereits vor Ankündigung des Madsen-Albums von der eigens dafür gegründeten Fake-Band JUNGE SCHEIßE PUNX veröffentlicht worden, es folgte der Song „Der größte anzunehmende Unfall“, der als „Supergau“ auf „Na gut dann nicht zu“ zu hören ist und auf dem die Jungs von Montreal halfen, Sebastians Stimme zu kaschieren. Insgesamt ein kleiner feiner Prank.

Die meisten Songs sind tatsächlich im besten Sinne Punk – wütend, anarchisch und gesellschaftskritisch. Gewettert wird gegen alte weiße Männer, Trash-TV, Stammtischhetzer – und viele mehr. Nur manchmal, wie auf „Scheiße zu Gold“, mischt sich dann auch ein bisschen Pop darunter.

Abschließend darf dann auch Benjamin von Stuckrad-Barre mit „Na gut“ noch seinen Teil zum Album beitragen. Und so ist „Na gut dann nicht“ wohl das Beste, was aus Frust, Langeweile und Tatendrang entstehen konnte.

 

Albuminfos Madsen – Na gut dann nicht

Madsen - Na gut dann nichtKünstler: Madsen
Albumname: Na gut dann nicht
VÖ: 09.10.2020
Label: Keek Records / Arising Empire
madsenmusik.de

 

Fotos: Dennis Dirksen und Promo

 

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