Die Coronakrise hat den Jungs von Mando Diao unverhofft freie Zeit beschert. Die haben sie genutzt, um eine EP aufzunehmen.
„All The People“ war dabei als große Überraschung angelegt. Vor dem VÖ-Tag 17. Juli durfte die News nicht raus, Bemusterungen an die Presse wurden erst am Vortag verschickt. Mit dabei die Ankündigung eines Online-Konzerts am 20. Juli aus dem Stockholmer Club „Nalen“.
Die EP enthält fünf Songs, die die Schweden aufgenommen haben, als sie wegen Corona unverhofft frei hatten und sich gemeinsam aufs Land zurückziehen könnten. Entstanden sind die meisten Tracks in ihren Grundzügen allerdings bereits im Zuge des Albums „BANG“, hatten es aber nicht auf das finale Werk geschafft.
So ist „All The People“ dann doch nicht wirklich neu und eher eine Ergänzung des Gesamtwerks. Fans des Quintetts, das zuletzt auf Tour durchaus zu überzeugen wusste, kommen also auf alle Fälle auf ihre Kosten. Allerdings ist das, was Mando Diao da von ihrer Album-Session übrig gelassen haben, erstaunlich ruhig geraten. Fast alle Tracks sind balladig und irgendwie freundlich, was zum Rock’n’Roll-Image der Schweden nicht so richtig passen will.
Nur „Hippie Son“ – laut Band übrigens in Potsdam geschrieben – bricht ein bisschen aus und man kann ihn sich tatsächlich auch als schwitzigen Live-Track vorstellen. Ansonsten nehmen sich Sänger Björn Dixgard und seine Jungs erstaunlich zurück – es geht um verstorbene Verwandte („Fly To Me“) und Mutter Erde („Queen Mary“). Alles ein Kontrast zu den großen Festivals, auf denen sie in diesem Sommer eigentlich unterwegs sein wollten.
Der Vibe von „All The People“ ist sympathisch, auch wenn die Mitgröhl-Hymnen nicht zu finden sind. Die haben die Musiker während ihrer Karriere allerdings schon reichlich geliefert. Und als freundlicher Lückenfüller in konzertarmen Zeiten taugt diese EP allemal.
Albuminfos Mando Diao – All The People [EP]
Künstler: Mando Diao
Albumname: All The People [EP]
VÖ: 17.07.2020
Label: Playground Music
mandodiao.com
Fotos: Viktor Flumé und Promo