Mando Diao haben sich herausgeputzt und versuchen es erneut mit treibendem Indie-Rock: Das neue Album „BANG“ ist da.
Und das mal gleich vorneweg: Eine komplette Enttäuschung wie der Vorgänger „Good Times“ ist „BANG“ nicht. „Der Versuch, sich wieder dem schmissigen Indie-Rock in die Arme zu werfen, misslingt“, hatten wir damals geschrieben.
Der neue Versuch misslingt nicht, zumindest nicht völlig. „One Last Fire“ hat das als erste Single bereits deutlich gemacht. „Es handelt davon, den Funken in sich zu spüren und sich dafür zu entscheiden ein Feuer zu entfachen anstelle es zu löschen. Vielleicht ist es auch ein bisschen über meine Faszination für Pyromanie… haha!“, sagt Frontmann Björn Dixgård über den Song. Und genau das spürt man, der Track ist rockig und erinnert tatsächlich an die alten, guten Mando Diao.
Das Quintett versucht sich musikalisch an einer wilden Partynacht. Treibende Songs wie „He Can’t Control You“, „Don’t Tell Me“ (den Björn einen „ausgestreckten Mittelfinger in Richtung des Establishments“ nennt) oder „Bang Your Head“ geben ordentlich Gas, auch wenn der Gesang dabei manchmal in Richtung Geschrei abdriftet. „Diese Platte ist zusammen mit unserem Debüt ‚Bring ‚Em In‘ unsere dreckigste geworden“, sagt Björn – und hat Recht damit.
Die Party hat allerdings auch ihre langweiligeren Momente, Fülltracks auf einem Album, das ohnehin nur zehn Songs enthält. Vor allem wenn es mit „My Woman“ und „Scream For You“ etwas romantischer wird, fehlt den Schweden dann doch wieder der so typische Punch, der ihren Sound noch immer besonders machen kann.
„BANG“ ist dennoch eine deutliche Weiterentwicklung, die man von der Band nicht zwingend erwartet hätte. Man traut es sich kaum zu sagen, aber vielleicht sind Mando Diao ja wirklich auf dem Weg zurück zu alter Stärke.
Albuminfos Mando Diao – BANG
Künstler: Mando Diao
Albumname: BANG
VÖ: 18.10.2019
Label: Playground Music
mandodiao.com
Fotos: Viktor Flumé und Promo