„Maria Mena und ihr Mann haben sich 2014 getrennt.“ Eigentlich gehört ein solcher Satz nicht in eine CD-Besprechung, höchstens in die Klatschpresse. Auf ihrem neuen Album „Growing Pains“ macht Maria Mena diese Trennung aber selbst zum vorherrschenden Thema.
„Good God, what have I done?“ Mit dieser Frage startet das inzwischen siebte Album der 29-jährigen Norwegerin. Maria Mena bejammert zunächst ein paar eigene Fehler. Die Single „I Don’t Wanna See You With Her“ ist eine typische, starke Maria-Mena-Ballade. Aber auch “Leaving You” mit der mitreißenden Zeile “What you felt today will be as painful tomorrow” hat Single-Potenzial.
“Es ist ein Werk der Stille, der Reflektion und der Selbsterkenntnis”, heißt es im Pressetext. Die Hälfte der Songs seien in Menas Unterbewusstsein entstanden, während sie schlief.
Dass sie in ihrem traurigen Zustand nicht wirklich zurechnungsfähig ist, merkt Maria Mena zwischendurch auch selbst an. „Not Sober“ überdreht deshalb absichtlich in Sachen Selbstmitleid.
Im Laufe der Songs droht „Growing Pains“, ein bisschen in die Belanglosigkeit abzudriften – zu viele Klavierballaden, zu monothematisch. Dann packt Mena aber noch „Bend till I Break“ aus, einen wunderschön traurigen, aber doch starken Song.
Und schließlich folgt mit „Growing Pains“ der Schlüssensong des Albums. „Just because it hurts doesn’t mean it isn’t worth it. And even if it stinks, it’s just a temporary thing”, mit diesen Worten und dramatischen Streichern endet das Album dann doch versöhnlicher als gedacht. Und auch musikalisch mit einem Werk, das dem großen Talent von Maria Mena gerecht wird.
Übrigens hat Maria Mena einen ganz besonderen Fan: Sam Smith. Der aktuell so erfolgreiche Sänger schwärmt immer wieder öffentlich von ihr als seiner absoluten Lieblingssängerin. Und auch für „Growing Pains“ hatte er zuletzt auf Instagram nur lobende Worte übrig:
Künstler: Maria Mena
Albumname: Growing Pains
VÖ: 04.12.2015
Label: Sony Music
www.mariamena.no
Fotos: Agnete Brun & Promo