„Experimentell“ und „ein Aufbruch zu radikal neuen künstlerischen Horizonten“ – diese Schlagworte aus der Ankündigung von Noel Gallaghers neuem Album haben uns Unbehagen bereitet. Und leider ist „Who Built The Moon?“ wirklich weit weg von dem, was Noel so stark macht.
Große Melodien und große Riffs – das ist es, was man aus Oasis-Zeiten und seinen ersten beiden Solo-Alben von ihm kennt. Womöglich wollte Noel Gallagher nun mal aus dieser Schublade flüchten. Dabei endet er in einem Sound, der seine Stärken leider überhaupt nicht mehr betonen kann.
Die Singles, mit denen sich das alles schon angekündigt hatte, gehen auch auf dem Album voran. „Fort Knox“ hat dabei sogar ein nerviges Klingeln, das immer im Hintergrund präsent ist und einen in den Wahnsinn treibt.
Bei „Keep On Reaching“ gibt es die immer wiederkehrende Zeile „Can you keep a secret?“ und man fühlt sich statt in einem herrlichen Rocksong wie in einer unschönen Zeitschleife. Lowlight von „Who Built The Moon?“: das lasch-verliebte „She Taught Me How To Fly“. Aber auch andere Songs wie „Be Careful What You Wish For“ sind gruselig und ohne jeden Druck auf dem Kessel. Mit seiner Hymnenhaftigkeit schwingt sich dazwischen „It’s A Beautiful World“ noch zu einem der besseren Songs auf.
Was auch immer Noel Gallagher dazu gebracht hat, sich an psychedelischem Stoner-Rock zu versuchen – hoffentlich lässt es ihn schnell wieder los und er besinnt sich auf seine Wurzeln. So, wie er es im Bonus-Track, dem live aufgenommenen „Dead In The Water“, tut. Ein Lichtblick am Ende. Immerhin.
Albuminfos Noel Gallagher – Who Built The Moon?
Künstler: Noel Gallagher
Albumname: Who Built The Moon?
VÖ: 24.11.2017
Label: Sour Mash Records
noelgallagher.com
Foto: facebook.com/noelgallaghermusic und Promo