ALBUM-REVIEW: The Decemberists – I’ll Be Your Girl

Nach über drei Jahren gibt es wieder ein neues Album der Decemberists. Die Musik darauf ist stellenweise so seltsam wie das hier gezeigte Bandfoto.

The Decemberists

Denn immer wieder verstören einzelne Elemente und ruinieren im Extremfall sogar gesamte Songs. So hat das Quintett das Stilmittel der häufigen Wiederholungen in seinen Texten entdeckt, das den Hörer regelrecht in den Wahnsinn treiben kann. Besonders zu beobachten bei „Everything Is Awful“, „We All Die Young“ und dem ohnehin viel zu sperrigen Opener „Once In My Life“.

„Severed“ kommt mit einem seltsamen Elektro-Beat daher, „Tripping Along“ ist rumpelig und schräg und für Decemberists-Verhältnisse nahezu unhörbar. Das bereits erwähnte „We All Die Young“ endet, nach einer eigentlich witzigen Kinderchor-Einlage, in einem regelrechten Instrumenten-Massaker.

Mit „Rusalka, Rusalka / The Wild Rushes“ versucht sich die Band an einem neuen 8-Minuten-Epos, wie sie ihn einst mit dem großartigen „The Mariner’s Revenge Song“ hingelegt hat. Das Stück baut sich zwar stark auf, ein episches Finale gibt es dieses Mal aber leider nicht.

Ein paar gute Momente hat „I’ll Be Your Girl“ dann aber doch. „Cutting Stone“ ist ein wunderbarer Song im gewohnten Folkpop-Stil von The Decemberists, auch „Starwatcher“ und „Sucker’s Prayer“ sind zwar keine hitverdächtigen, aber doch recht gute Stücke. Und über allem thront wie immer die wunderschöne Stimme von Sänger Colin Meloy.

Das alles ist jedoch zu wenig, um vollends zu überzeugen. The Decemberists haben auf ihrem neuen Album experimentiert, aber allzu viel ist ihnen dabei leider nicht gelungen.

 

Albuminfos The Decemberists – I’ll Be Your Girl

The Decemberists - I'll Be Your GirlKünstler: The Decemberists
Albumname: I’ll Be Your Girl
VÖ: 16.03.2018
Label: Rough Trade
decemberists.com

 

Fotos: Promo