The National haben auf ihrer neuen Platte „I Am Easy To Find“ einiges anders gemacht. Aber auch besser? Na ja, nicht so richtig.
Eins vorab: Natürlich sollte man jeder Band eine Weiterentwicklung zugestehen, auch The National. Mit „I Am Easy To Find“ führen sie ihren düsteren, melancholischen Rock in neue Sphären.
Es gibt einen 24-minütigen Kurzfilm zum Album von Regisseur Mike Mills, das Werk selbst ist über eine Stunde lang. Mit Sängerinnen wie Sharon Van Etten, Lisa Hannigan und Mina Tindle hat sich Frontmann Matt Berninger gleich mehrfache Verstärkung geholt.
Das führt dazu, dass er sich selbst häufiger zurückzieht und den Gesang anderen überlässt. Das ist zwar spannend, beraubt die Band aber auch um eines der wichtigsten Alleinstellungsmerkmale.
Und so sind die besten Momente von „I Am Easy To Find“ trotz allem die, die an klassische National-Tracks aus der Vergangenheit erinnern. „Quiet Light“ ist so ein Track mit Kloß im Hals (beim Zuhörer, nicht beim Sänger, wohlgemerkt!), der keine unnötigen Ablenkungen hat. „Roman Holiday“, „Rylan“, „Light Years“ und der als Duett vorgetragene Titeltrack sind weitere Highlights.
An beispielsweise „Hey Rosie“ merkt man dann aber, dass der Band ohne die Stimme von Matt Berninger wirklich etwas fehlt und sie in eine gewisse Beliebigkeit abdriftet. Neue Ansätze in allen Ehren, – und „I Am Easy To Find“ ist mitnichten eine Enttäuschung – aber die alten National haben so hohe Qualität abgeliefert, dass sie mit mit Projekten wie diesem leider auch ein bisschen an sich selbst scheitern.
Albuminfos The National – I Am Easy To Find
Künstler: The National
Albumname: I Am Easy To Find
VÖ: 17.05.2019
Label: 4AD/ Beggars Group
americanmary.com
Fotos: Graham Macindoe und Promo
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