Ein Teenager, der klingt, als hätte er bereits die weite Welt gesehen: Tim Kamrad ist gerade einmal 19 Jahre alt und spielt sich mit seiner Debüt-EP in den Fokus.
Die erste Single „Changes“, nach der auch die EP benannt wurde, hat bereits einen Vorgeschmack geliefert. Moderner und spannender Songaufbau, dazu auch mal eine etwas höhere Tonlage. Und da Deutschpopper aktuell wie die berühmten Pilze aus dem Boden schießen, verleiht die englische Sprache der Musik von Tim Kamrad ein angenehm internationales Flair.
Und internationale Vergleiche muss er vor allem mit seiner neuen Single „Return“ nicht scheuen. Der potenzielle Hit ist fröhlicher Pop, der allerdings einen ernsten Hintergrund hat. „Ich habe einen guten Freund, der immer Stress mit Frauen hat. Er hat nie Glück. Er versucht alles, um gut anzukommen und macht alles, was die Frauen wollen, aber es klappt trotzdem nicht – er wird ihnen nicht gerecht“, sagt Tim Kamrad über den Song. Ob der besagte Freund echt oder nur vorgeschoben ist, wird dabei komplett zur Nebensache, denn in erster Linie überzeugt „Return“ durch Qualität.
Mit „Find“ schaltet der junge Mann zum ersten Mal einen Gang zurück – nicht mehr überragend, sondern schlicht solide Popmusik. Auf ein kraftvolles „What You Want“ folgt wiederum ein ruhigerer Song: „My Way“ bedient sich nicht nur im Titel, sondern auch in der Aussage bei Frank Sinatra. Wobei Tim Kamrad seinen Weg natürlich noch vor sich hat. „I’m alone but I won’t break“ ist dann wohl auch die Einstellung, die es zum Überleben in der Musikwelt braucht.
„Tonight“ bringt die EP zu einem würdigen Abschluss – mit aufgeweckter, teils sogar funkiger Musik. Übrigens: Tim Kamrad hat sich bewusst dagegen entschieden, ein komplettes Album zu veröffentlichen und wollte es lieber mit nur sechs Songs versuchen, von denen er komplett überzeugt ist. Zu dieser Entscheidung kann man nur gratulieren: Alles richtig gemacht!
Albuminfos Tim Kamrad – Changes [EP]
Künstler: Tim Kamrad
Albumname: Changes [EP]
VÖ: 24.02.2017
Label: RAR, marketed by Motor
timkamrad.com
Fotos: Martin Gendig und Promo