Zwei Top-20-Alben in Deutschland hat Tom Odell schon abgeliefert. Mit „Jubilee Road“ gibt es nun ein neues und erneut vielversprechendes Werk.
Der Brite besingt auf dem Album seine Zeit im Osten Londons. „Jubilee Road“ ist allerdings kein realer Straßenname – wegen der Privatsphäre der Nachbarn, wie es heißt.
Musikalisch weiß man dagegen schon immer, was man an dem 27-Jährigen hat. Das Piano steht im Vordergrund, gemeinsam mit der oft leidenden Gesangsstimme. Übrigens hat Odell dieses Mal tatsächlich alles selbst geschrieben, gesungen und produziert.
„If you wanna love somebody, I’m your guy“, singt er ganz typisch und man glaubt zu wissen, worauf das alles hinauslaufen wird. Aber dann durchbricht „Son Of An Only Child“ alles: „I’m sad of singing about my broken heart“, dazu mal nicht klavierlastig und mit erstaunlich wenig Melancholie.
Und was macht Tom Odell direkt in den folgenden Songs? Er singt natürlich wieder ganz traurig von gebrochenen Herzen. „Queen Of Diamonds“ ist später eine komplett heruntergedampfte Ballade, wunderschön und berührend. Auch „Half As Good As You“, das Duett mit Alice Merton, ist durch und durch gelungen.
„Wedding Day“ ist schließlich ein eher schwerer Song für den Ausstieg und auch für das Thema, das man eigentlich erwartet. Insgesamt steht es aber für ein typisches Odell-Album. Der Singer/Songwriter ist ein guter Beobachter und mit berührenden Liedern.
Ach ja: Wenn man ganz genau hinhört, ist die besungene Straße sogar auch akustisch im Album verewigt. „Die meisten Songs nahm ich im Wohnzimmer auf, und wenn man ganz genau hin hört, dann kann man den Fernseher des alten Mannes von nebenan durch die Wand erahnen“, sagt Tom Odell. „Oder die Kinder von gegenüber, die in der Straße Fußball spielen, oder die Schritte meiner Freundin auf dem Holzboden im ersten Stock.“
Albuminfos Tom Odell – Jubilee Road
Künstler: Tom Odell
Albumname: Jubilee Road
VÖ: 26.10.2018
Label: Columbia
tomodell.com
Fotos: Promo