ALBUM-REVIEW: Tomberlin – At Weddings

Eine junge Amerikanerin schickt sich an, eine der größten Überraschungen dieses Musikjahres zu werden: Sarah Beth Tomberlin mit ihrem Debüt-Album „At Weddings“.

Tomberlin

Gerade mal 23 Jahre ist die Sängerin alt, die Songs auf „At Weddings“ sind zumeist noch in ihrer Teenie-Zeit entstanden. „Ich hätte nie gedacht, dass sie einmal mein Schlafzimmer verlassen würden“, sagt sie ganz bescheiden.

Dabei legt sie auf ihrem Debüt sofort richtig stark los, die beiden ersten Stücke „Any Other Way“ und „Untitled 1“ überstrahlen alles mit ihrer Traurigkeit und ihrem Schmerz.

„Als Tochter eines Baptistenpastors fing Tomberlin früh an, nicht nur ihren Glauben, sondern ihre Identität, ihren Zweck und ihren Platz in der Welt zu hinterfragen“, heißt es in der Biografie dieser doch sehr geheimnisvollen jungen Dame – in den sozialen Netzwerken ist sie zwar präsent, jedoch noch mit erstaunlich niedrigen Follower-Zahlen. Dazu inszeniert sie sich gerne verhuscht, fast im Stile von Lana del Rey, die stimmungsmäßig auch gar nicht so weit weg ist.

Zwischenzeitlich gibt das Album etwas Luft zum Atmen, bevor der Zuhörer erneut mit voller Wucht gerammt wird: von „I’m Not Scared“, dem besten und berührendsten Stück. „To be a woman is to be in pain“, jammert Tomberlin einfach wundervoll.

„Love is mostly war and war, what is it for?“, singt sie anschließend in „Seventeen“. Eine 23-Jährige, die so traurig ist, oder womöglich einfach nur in der Lage, die Traurigkeit perfekt auf den Punkt zu bringen, verdient Bewunderung. Dass sie die Musik auf ihrem Debüt so einfach wie möglich gehalten halt (mal Akustik-Gitarre, mal Streicher, mal Keys), um die Zerbrechlichkeit noch deutlicher zum Ausdruck bringen zu können, veredelt „At Weddings“ endgültig.

 

Albuminfos Tomberlin – At Weddings

Tomberlin - At WeddingsKünstler: Tomberlin
Albumname: At Weddings
VÖ: 10.08.2018
Label: Saddle Creek Records
tomberlinmusic.com

 

Fotos: Philip Cosores und Promo