ALBUM-REVIEW: Town Of Saints – No Place Like This

„Tropische und dunkle Einflüsse“ soll es haben, das neue Album von Town Of Saints. Das sagt zumindest der Pressetext. Und siehe da: Es stimmt und funktioniert – sehr gut sogar!

Town Of Saints

„Do Ya Say“ in der Albummitte ist der beste Beweis dafür, dass man tatsächlich aus ganz verschiedenen Zutaten einen guten Song basteln kann. Die Strophen verbreiten das erwähnte „tropische“ Flair, der Refrain ist dagegen sehr Indie-typisch mit treibendem Schlagzeug. Am Ende läuft der Song gar mit Streicher-Sound aus.

Ansonsten wechseln die Stilrichtungen auf „No Place Like This“ dann doch etwas bedächtiger. „Modern Life“ ist verspielt, „Win“ sehr leichtfüßig. Der beste Song des Albums, „Short Circuit Breakdown“, verbreitet Euphorie und ist sehr tanzbar.

Dagegen ist „Needle In The Hay“ (das übrigens nichts mit dem gleichnamigen Song des großen Elliott Smith zu tun hat) eher ruhig, „Legions“ gar schwermütig.

Town Of Saints waren einst ein holländisch-finnisches Duo, sind inzwischen aber zu einer fünfköpfigen Band angewachsen. Auch das macht den Sound auf „No Place Like This“ so vielseitig.

Und so bringen „Shapes“ (mit Frauenstimme) und „It’s Beautiful“ (mit zwischenzeitlichem Instrumenten-Gewitter) noch mal Abwechslung in ein Album, das sich nur schwer einordnen lässt und dennoch sehr interessant ist. Und Town Of Saints haben uns gezeigt, dass sich die Beschreibungen „tropisch“ und „dunkel“ tatsächlich nicht ausschließen müssen.

 

Town Of Saints - No Place Like ThisKünstler: Town Of Saints
Albumname: No Place Like This
VÖ: 01.04.2016
Label: Universal
townofsaints.com

 

Fotos: Ruben van Vliet und Promo