„Es ist so ein schöner Tag und du denkst an Donald Trump.“ Wolfgang Müller überzeugt auf seinem neuen Album mit Singer/Songwriter-Musik mit schönen Texten und vielen Facetten.
„Die sicherste Art zu reisen“ heißt sein neues Werk, das er durch Crowdfunding finanziert hat. Außerdem hat er sich mit Klavieren, Streichern, Querflöten, Saxophonen, Orgeln und Chören eingedeckt, um seine Musik vielseitiger zu machen.
„Brachland“, eine der Vorab-Singles, steht sinnbildlich für das ganze Album: Ein schöner Song, verpackt in schöne Musik – so einfach kann man es auf den Punkt bringen. Ein Überhit ist er wie die anderen zehn Songs auch nicht. Aber wahrscheinlich wäre ein herausstechendes Stück wie einst „Godot“ für das Gesamtkonzept des Albums eher hinderlich gewesen.
So verstecken sich viele kleine Perlen auf „Die sicherste Art zu reisen“, die entdeckt werden wollen. Dabei ist Traurigkeit wie in „Blaue Stunde“ die Ausnahme, denn Wolfgang Müller bleibt positiv – trotz allem, siehe Eingangs-Zitat dieses Artikels.
„Wenn die Hoffnung zuletzt stirbt kann sie keiner begraben“, ist ein weiterer Satz, dieses Mal aus „Auf der Leine“, den man eigentlich sofort auf Postkarten drucken möchte. Lyrisch ist der Wahl-Hamburger stark wie eh und je, die Musik tut ihr übrigens. Obendrauf gibt es mit „Vormann Leiss“ ein Cover von Turbostaat, das sich wunderbar einfügt.
Entstanden ist das insgesamt sechste Studio-Album des Singer/Songwriters übrigens nach einer Auszeit: Wolfgang Müller fasste ein halbes Jahr lang keine Gitarre mehr an und lernte stattdessen Segeln, bevor er sich doch wieder ins Studio begab. Eine gute Entscheidung, denn auf „Die sicherste Art zu reisen“ klingt er frisch wie eh und je.
Albuminfos Wolfgang Müller – Die sicherste Art zu reisen
Künstler: Wolfgang Müller
Albumname: Die sicherste Art zu reisen
VÖ: 06.04.2018
Label: Fressmann
mueller-musik.de
Fotos: Hans Starck und Promo