Rechte Anschläge, drohende Klima-Katastrophe, Corona-Pandemie – mitten in dieser schrecklichen Zeit nennen ZSK ihr neues Album „Ende der Welt“. Ein Abgesang? Im Gegenteil!
Das vergangene Jahr verlief für die Punkrocker recht turbulent: Eigentlich sollte das Album viel früher kommen, ausgiebiger Festival-Sommer inklusive. All das fiel aus. Stattdessen landete der Vierer einen viralen Hit mit dem Song „Ich habe Besseres zu tun“, der den Virologen Christian Drosten und seinen Spruch Richtung Bild-Zeitung feierte. Der Track ist übrigens auch auf „Ende der Welt“ gelandet und bildet den Abschluss des Albums.
Ansonsten setzen sich ZSK aber natürlich wie gewohnt mit gesellschaftlichen Themen auseinander – und das tatsächlich zumeist positiv. „Die Kids sind okay“ ist so ein Song, der all die jungen Leute würdigt, die sich aktuell engagieren. „Das Gejammer, dass ‚die Jugend‘ sich nicht mehr für Politik interessiert und das früher alles besser war, nervt uns. Mehr denn je gehen die Kids auf die Straße. Fridays For Future, Black Lives Matter, Hambacher Forst, Ende Gelände, Antifa. Diesen coolen Kids gilt unser Respekt und unsere volle Unterstützung!“, sagt Sänger Joshi – und hat natürlich Recht damit.
Bei „Machs gut“ werden ungeliebte Zeitgenossen – auch mit Hilfe eines Kinderchors – verabschiedet, „Kein Talent“ nimmt aufstrebende Bands auf die Schippe und „No Justice“ thematisiert Black Lives Matter. „Alle meine Freunde“ wird dann zur politischen Hymne – natürlich Anti-AfD, wie sich das gehört. Hanau, Halle und Co., also die rechte Gewalt, die leider oft als „Einzelfälle“ abgetan wird, kriegt ihren Platz in „Sag mir wie lange“.
Es gibt aber auch die Songs, die schlicht einfach mal wieder Lust auf Konzerteskalation machen. Schon der Opener „Ich feier euch“ ist ein Verbrüderungssong, „Rumstehen“ ist die vertonte Sehnsucht nach einer Clubnacht. Und dann wäre da noch die Ballade „Stuttgart“, in der Joshi den Tod seiner Mutter verarbeitet. Ein berührender Moment und ganz anders als die anderen Tracks.
Mit „Ende der Welt“ gelingt ZSK ein starkes Album, auch und gerade weil es die Sehnsucht nach Punkkonzerten ins Unermessliche steigen lässt. Und weil es trotz allem noch so viel Hoffnung in sich trägt. Joshi: „Klima-Katastrophe, hunderttausende Virus-Tote, durchgeknallte Staatschefs und mordende Nazis. Man kann ja wirklich das Gefühl bekommen, dass wir am Ende der Welt angekommen sind. Aber all diese Verachtung für das Leben kann und wird die guten Dinge, die passieren, niemals übertönen. Millionen von Menschen weltweit gehen auf die Straße, die AfD verlieht stetig an Stimmen, immer mehr stellen sich den Nazis in den Weg – Gemeinsam streiten wir jeden Tag für eine bessere Welt. Wir sind noch nicht am Ende.“
Albuminfos ZSK – Ende der Welt
Künstler: ZSK
Albumname: Ende der Welt
VÖ: 15.01.2021
Label: Century Media
zsk.berlin
Fotos: Matthias Zickrow und Promo
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