Der deutsche ESC-Teilnehmer Jendrik hat am Donnerstag seinen Song „I Don’t Feel Hate“ vorgestellt und ausgewählte Fragen der Presse beantwortet. Wir fassen seine wichtigsten Aussagen hier zusammen.
Jendrik über …
… seine Bewerbung beim NDR:
Ich habe gesagt, dass ich zum ESC fahren möchte und mich drangesetzt. Ich habe erst mal versucht, es auf dem normalen Weg zu machen, im Sinne einer Bewerbung. Ich habe aber keinen Weg gefunden, wie das geht. Dann habe ich gedacht: Fuck, wie schafft es ein No Name wie ich, sich für den ESC zu bewerben? Und dann habe ich gesagt: Okay, ich gehe einfach voraus und werde es im Internet laut herausschreien – „Hallo, nehmt mich, ich will zum ESC!“. Dann hat sich jemand bei Instagram gemeldet, der wirklich Kontakte hatte.
… die Botschaft von „I Don’t Feel Hate“:
Ich habe diesen Song geschrieben, um eine Message an mich und die Welt zu senden: auf Hass nicht mit Hass zu reagieren. Über Meinungen kann man drüberstehen. Auf der anderen Seite gibt es Themen wie Rassismus oder Homophobie, bei denen man nicht sagen kann: Ist uns egal. Aber trotzdem sollte man nicht mit Hass reagieren. Wenn jemand mit Hass kommt und sagt: „Jendrik, du bist ne kleine Schwuchtel“, dann sage ich: „Cool. Das ist falsch. Und ich belehre dich jetzt auf meine Art und Weise und das ist nicht mit Hass, indem ich dir sage: ‚Du bist ein Hurensohn, dass du das sagst!‘ Sondern ich belehre dich jetzt, dass das falsch ist.“ Deswegen habe ich den Song auch geschrieben – für mich selbst.
… das Geheimnis vor der Bekanntgabe seiner ESC-Teilnahme:
Ich habe es nicht für mich behalten, das kann ich jetzt ja sagen. Ich habe es meinen Freunden und meiner Familie erzählt, aber jedes Mal gesagt: Sagt es bitte nicht weiter, ich darf es eigentlich gar nicht verraten. Und das haben sie alle gemacht, darüber war ich sehr froh. Ich habe das Geheimnis also in meinem Kreis gehalten.
… die Pläne vor dem Auftritt in Rotterdam im Mai:
Ich plane, dass ich meinen ganzen ESC-Prozess in kleine Videos packe. Und natürlich, die Message dieses Songs weiter zu verbreiten und noch mal einzeln auf die Storys einzugehen, weil es alles Themen sind, die ich für wichtig halte. Mehr kann man ja nicht planen. Ich kann wegen Corona ja nicht nach Italien fahren und live singen.
… seine erste Erinnerung an den ESC vor dem Fernseher:
Ich erinnere mich tatsächlich noch an den Sieg von Alexander Rybak, das fand ich sehr beeindruckend, weil ich selbst auch Geige gespielt habe. Für mich war es ein klassisches Instrument und geil zu sehen, wie es neu interpretiert wurde. Und ich erinnere mich daran, dass ich manchmal im Wohnzimmer mit meinen Geschwistern zum ESC performt habe.
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Foto: NDR