Im Dezember 2018 haben wir eine Liste mit 10 Alben aufgestellt, auf die unsere Vorfreude für 2019 besonders groß war. Nun nehmen wir sie noch einmal unter die Lupe. Wie die Werke abgeschnitten haben und welches tatsächlich (noch) nicht veröffentlicht wurde, lest ihr hier.
Enno Bunger – Was berührt, das bleibt
„Da sein letztes Studio-Album von 2015 ist, wird es wirklich mal wieder Zeit für ein neues Werk des sympathischen Singer/Songwriters aus Ostfriesland. Wir sind gespannt!“
Enno Bunger hat die Erwartungen an sein neues Album übertroffen. „Was berührt, das bleibt“ ist ein ergreifendes Werk über die Krebserkrankung seiner Freundin und den Tod einer ihm nahestehenden Person, das einen nicht kalt lässt und unter den Alben 2019 herausragt. Zitat aus unserer Review: „Als Songwriter katapultiert sich Enno mit dem neuen Album in noch höhere Sphären.“
Dido – Still On My Mind
„Wir hoffen, dass sich die Britin auf ihre Wurzeln besinnt und uns wieder mit melancholischer Popmusik und ihrer wunderschönen Stimme erfreut.“
Dido hat unsere Hoffnungen nicht ganz erfüllen können. Stellvertretend dafür steht die überambitionierte Single „Hurricanes“, die einfach zu viel wollte. Und so ist „Still On My Mind“ nicht nachhaltig im Gedächtnis geblieben – leider. Zitat aus unserer Review: „‚Still On My Mind‘ ist keine komplette Enttäuschung, auch wenn die Zündung an den meisten Stellen leider fehlt.“
Friska Viljor – Broken
„Die Schweden-Rocker hatten wir bis vor einigen Wochen nicht mehr wirklich auf dem Zettel, versprechen uns nun aber umso mehr von ihrem Comeback.“
Viel Selbstmitleid, aber eben auch eine starke Geschichte: Das Album „Broken“ von Friska Viljor hat uns direkt zu Beginn des Jahres 2019 positiv überrascht. Und die Tatsache, dass es kein Happy End hat, lässt zumindest künstlerisch noch weiteren Raum für das nächste Werk. Zitat aus unserer Review: „Das Album ist hörbar schwermütig, es werden immer wieder auch herzzerreißende Instrumental-Teile eingestreut.“
Helgi Jonsson – Intelligentle
„Wenn er sich selbst auf die Bühne wagt, darf man sich über traumhaft schöne Popmusik freuen. Und die versprechen wir uns auch von ‚Intelligentle‘.“
Alben von Helgi Jonsson sind rar gesät. Leider, wie „Intelligentle“ zeigt. Das Werk bietet die erwartet traumhaft schöne Popmusik, der Isländer streut sogar einen Track in seiner Landessprache ein. Durch und durch gelungen. Zitat aus unserer Review: „Musikalisch kann dem Singer/Songwriter sowieso keiner was. Er baut seine Songs wunderschön auf, oft ist das Klavier beteiligt.“
Matija – noch kein Titel
„Wenn Matija dort weitermachen, wo sie vor einem Jahr aufgehört haben, machen wir uns allerdings mal so gar keine Sorgen.“
Sorgen machen wir uns noch immer nicht, aber Matija haben bisher kein neues Album veröffentlicht, auch wenn das mal für 2019 angedacht war. Da sie aber live, zum Beispiel im September beim Reeperbahn Festival, schon fleißig neue Songs spielen, dürfte es dann 2020 endlich so weit sein.
Milow – Lean Into Me
„Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass er 2019 noch mal ein richtig schönes Singer/Songwriter-Album auf die Beine stellt.“
Das mit dem „richtig schönen Singer/Songwriter-Album“ hat so leider nicht geklappt, dafür ist Milow inzwischen wohl wirklich zu sehr dem unspektakulären Radio-Pop verhaftet. Aber „Lean Into Me“ ist auch keine Enttäuschung, es läuft ohne Ausfall durch und ist eine deutliche Steigerung zum Vorgänger. Immerhin. Zitat aus unserer Review: „‚Lean Into Me‘ geht wieder etwas mehr in die Richtung, in der wir Milow hören wollen und die 2016 noch deutlich entfernter schien.“
Minor Majority – Napkin Poetry
„Darauf haben wir lange genug warten müssen, um jetzt schon richtig aufgeregt zu sein!“
Und Minor Majority haben uns nicht enttäuscht! Nach vielen Jahren ohne neue Musik fühlt sich „Napkin Poetry“ an, als hätten wir endlich wieder gute alte Freunde auf dem Plattenteller liegen. Die fünf Norweger machen noch immer warmen, gefühligen Pop und besonders die Stimme von Pal Angelskar ragt einmal mehr heraus. Unter den Alben 2019 ist dieses hier in jedem Fall eins der besseren. Fehlt nur noch, dass Minor Majority endlich mal wieder für Konzerte nach Deutschland kommen. Zitat aus unserer Review: „Minor Majority haben ausnahmslos alles, was sie früher ausgezeichnet hat, auch jetzt noch voll drauf.“
Jack Savoretti – Singing To Strangers
„Die erste Single ‚Candlelight‘ verspricht jedenfalls schon mal so einiges.“
„Candlelight“ ist zwar das große Highlight des Albums „Singing To Strangers“, aber Jack Savoretti hat dennoch ein starkes Werk geschaffen, für das der große Rick Astley zu Recht Werbung gemacht hat. Abgeklärte, aber trotzdem sehr schöne und getragene Popmusik. Zitat aus unserer Review: „Jack Savoretti gelingt damit jedenfalls eine musikalische Machtdemonstration – und Rick Astley hat mit seinen Lobeshymnen für den Kollegen ganz eindeutig recht.“
White Lies – Five
„Wir gehen jetzt einfach mal stark davon aus, dass uns das britische Trio nicht enttäuschen wird.“
Eine Enttäuschung war „Five“ zwar nicht, aber allzu sehr im Gedächtnis geblieben ist es uns unter den Alben 2019 leider auch nicht. Die Vorab-Single „Tokyo“ hatte mehr versprochen, als das gesamte Album am Ende halten konnte. Die White Lies können es auf jeden Fall besser, das haben sie schon häufig bewiesen. Zitat aus unserer Review: „Das Album überzeugt immer nur in Bruchstücken, aber nie als ganzes Werk.“
Within Temptation – Resist
„Die neuen Songs sind damit schon Tour-erprobt, mit ‚The Reconing‘ kennen wir schon seit einigen Monaten ein Stück, das für das neue Album erneut viel WT-Pomp verspricht.“
Within Temptation sind alte Hasen im Showgeschäft, was man ihren Alben inzwischen auch anmerkt. Ihr Bombast-Rock ist abgeklärt und hymnisch und die Niederländer hatten die gute Idee, auf „Resist“ einige Gaststars zu versammeln. Der Pomp ist da und wir sind zufrieden. Zitat aus unserer Review: „Within Temptation wissen noch immer, was sie besonders gut können und zeigen genau das.“
Demnächst: Auf welche Alben 2020 wir uns besonders freuen.