FRAGEBOGEN: Alli Neumann

In der Rubrik „Fragebogen“ beantworten Künstler*innen insgesamt 15 Fragen rund um das Thema Musik. Zudem erhalten sie eine weitere Aufgabe: Ein musikbezogenes Foto aufnehmen oder mit einem Bleistift etwas malen oder schreiben. Dieses Mal mit Alli Neumann.

Alli Neumann

Erste CD: Meine erste CD habe ich von meiner Mutter geklaut. Das war „Magic Kingdom“ von No Doubt.

Erstes Konzert: Das erste Pop/Rock Konzert, an das ich mich erinnere war von Echt. Davor war ich auf vielen Folklore Festivals in Polen mit meiner Familie.

Früheste Kindheitserinnerung, die etwas mit Musik zu tun hat: In meiner Kindheit in Polen haben mein Opa und meine Mutter abends oft zusammen im Wohnzimmer musiziert. Mein Opa hat Mandoline gespielt und Mundharmonika und meine Mutter Posaune. Wir haben polnische Folklore und Blues Lieder gespielt. Ich weiß noch genau, wie mir mein Opa eines abends gezeigt hat, wie man Mundharmonika spielt. Ich war vielleicht zwei oder drei Jahre alt. Die Geschichte hört sich irgendwie cute an, aber ich kann mich nur daran erinnern so genau, weil die Mundharmonika so eklig geschmeckt hat. Sie war bestimmt schon ein halbes Jahrhundert alt und hatte Rost und diverse Vorbesitzer.

Aktueller Lieblingssong: Mein aktuelles Lieblingslied ist Hana Mash Hu Al Yaman von der Band A-WA. Das ist eine israelische Band die aus drei jemenitischen Schwestern besteht. Sie machen unglaublich tanzbare, moderne folkloristische Musik mit gesellschaftskritischen Texten.

Peinlichster Lieblingssong: Mi Pan Su Su Sum. Das ist eigentlich ein Lied aus einer russischen Cornflakes Werbung. Das Lied hat auf TikTok vor zwei Jahren einen krassen Hype gehabt. Es ist eher ein Jingle über Cornflakes gesungen von einer Biene. Aber er catched mich hart jedes mal.

Eigener Lieblingssong: Sag ich lieber nicht, damit ihr euch alle meine Lieder anhört.

Lieblingssongzeile: 

Wenn du nicht helfen willst, geh mir aus dem Weg
Ich hab nur ein Leben auf diesem Planet
Ich hab so viel Liebe für eine neue Welt,
Brauch weder dein okay, noch dein Geld

Bestes Konzert: Das beste Konzert auf dem ich jemals war, war vermutlich von den White Stripes in Detroit in meiner Jugend mit meinem Onkel. Er kommt aus Detroit und hat mich mitgenommen zum Konzert. Ich war riesen White Stripes Fan und bin ausgerastet. Wie kann man nur zu zweit ein so dynamisches Set spielen.

Schlechtestes Konzert: Leider Red Hot Chili Peppers in Hamburg in meiner Jugend. Die Band hat irgendwie nur gejammt für 40 Minuten und das mit Rücken zum Publikum. Ich glaube, das war damals für mich schlimmerer Herzschmerz als meine erste Trennung.

Bestes eigenes Konzert: Jedes Konzert in Frankfurt. Ich finde ein richtig gutes Konzert ist wie eine Beziehung. Da gehören zwei dazu. Und meine Beziehung mit meiner Frankfurter Community ist blooming. Dort habe ich sehr funky Fans. Viele sind queer und viele Freigeister. Ich fühle mich dort jedes mal so verstanden und wohl.

Vinyl, CD oder mp3? Vinyl oder CD. Ich liebe es, Alben als ganzes wahrzunehmen. Ein Platte in der Hand zu halten. In die visuelle Welt einzusteigen und das Album von Anfang bis Ende in der Reihenfolge zu hören, die der Künstler gewählt hat.

Download oder Stream? Streamen. Ich habe nie Speicher auf nichts.

Clubkonzert oder Festival? Beides!

Drei Songs, die auf meinem Mixtape nicht fehlen dürfen: „Starfish and Coffee“ von Prince, „The Steps“ von Haim, „Vienna Calling“ von Billy Joel.

Welches Album ich auf keinen Fall mit auf eine einsame Insel nehme: Mario Barths Live-CDs von seinem Programm.

Auf dem Foto bin ich mit Jonathan Kluth zu sehen und dem Star meines Albums: ein altes DDR Banjo. Ich habe mich mit Jonathan während der Pandemie im Studio über Monate verbarrikadiert und unsere Freunde waren die Instrumente und Spuren. Und das Banjo unser Guru. Damit haben die meisten Produktionen begonnen.

Alli Neumann

 

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Fotos: Clara Nebeling und Joana Kauer

 

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