In der Rubrik „Fragebogen“ beantworten Künstler*innen insgesamt 15 Fragen rund um das Thema Musik. Zudem erhalten sie eine weitere Aufgabe: Ein musikbezogenes Foto aufnehmen oder mit einem Bleistift etwas malen oder schreiben. Dieses Mal mit Grundhass.
Erste CD: Die erste Single die ich mir kaufte war „Kumba Yo“ von Michael Mittermeier und den Guano Apes. Das erste Album war „Alles was du willst“ von Die 3. Generation. Kennt die noch jemand? Ey, ich war vielleicht 10 Jahre alt oder so.
Erstes Konzert: The Kelly Family, 26.11.1999, Oberhausen. Ich würde gerne behaupten, dass ich von meiner Mutter mitgeschleppt wurde, aber ich fand die als Kind fantastisch und wollte unbedingt mitkommen.
Früheste Kindheitserinnerung, die etwas mit Musik zu tun hat: Meine Eltern hatten mehrere Westernhagen CDs. Ich wollte mit 3-4 Jahren immer wieder den Song „Sexy“ hören, weil ich bei der Zeile „Du bist ’ne Waffe für die es keinen Waffenschein gibt.“, immer „Waffel“ verstanden hab. Und Waffeln sind ja nun mal lecker.
Aktueller Lieblingssong: „Thanks, I hate it“ von Catapults
Peinlichster Lieblingssong: Ich halte nicht viel von guilty pleasures oder peinlichen Songs. Wenn ich etwas mag, dann mag ich das und dann ist der Song halt toll. Aber die meisten Leute gucken etwas verwundert, wenn ich sage, dass ich „Run away with me“ von Carly Rae Jepsen liebe. Absolut unterschätzter Song und meiner Meinung nach einer der besten Popsongs der letzten Jahre. Bin übrigens auch absoluter Taylor Swift Ultra. Finden manche Leute wohl auch peinlich.
Eigener Lieblingssong: Das schwankt, aber momentan liebe ich „Neugeboren“ von meinem neuen Album sehr.
Lieblingssongzeile: „The only thing that punk rock should ever really mean is not sitting around and waiting for the lights to go green“, aus dem Song „Try this at home“ von Frank Turner. Ohne diese Zeile würde es Grundhass vermutlich nicht geben.
Bestes Konzert: Bruce Springsteen auf dem Pinkpop Festival 2012. Ich hatte meine Freunde im Getümmel verloren und habe mich geärgert, dass ich das jetzt mit niemandem teilen konnte. Bruce hat es aber geschafft drei Stunden der Freund an meiner Seite zu sein, so kitschig das auch klingt. 80.000 Menschen vor der Bühne und ich hatte das Gefühl, er spielt nur für mich.
Schlechtestes Konzert: Da ich neben dem Musik machen noch für verschiedene Konzertveranstalter arbeite, habe ich schon viele Konzerte gesehen, bei denen ich dachte „Puh, nicht meins“, aber die hätte ich mir privat sowieso nicht angeschaut.
Ein Konzert von dem ich als Besucher enttäuscht war, waren Die Ärzte am 15.06.2013 im Müngersdorfer Stadion in Köln. Ich liebe Die Ärzte, bin mit denen aufgewachsen, habe unzählige fantastische Konzerte von ihnen gesehen und finde das neue Album auch wieder klasse, aber an diesem Abend fehlte einfach alles was die Band eigentlich ausmacht. Das konnte man schon als Arbeitsverweigerung bezeichnen.
Bestes eigenes Konzert: 27.10.2018, Trogen, Viertel. Eine kleine Berghütte in den Schweizer Alpen, eine Hand voll guter Leute als Publikum und mein lieber Freund Thore Wittenberg mit dabei. Konzerte mit Thore sind eigentlich immer ganz vorne mit dabei, aber dieser Abend war speziell.
Vinyl, CD oder mp3? Vinyl! Mir war unfassbar wichtig, dass mein Debütalbum auf Vinyl rauskommt. Es gibt kein Medium bei dem man bewusster Musik hört.
Download oder Stream? Ganz klar Stream. Wenn ich nicht Zuhause vor dem Plattenspieler sitze, dann ist Spotify immer an meiner Seite.
Clubkonzert oder Festival? Man kann vermutlich nirgendwo eine intimere Atmosphäre aufbauen als in kleinen Läden. Alle besonders tollen Konzerte die ich spielte fanden in kleinen Clubs oder Bars statt. Als Akustikkünstler hat man es auf Festivals oft auch einfach schwer, weil die Leute etwas zum Tanzen haben wollen. Aber dafür hab ich ja jetzt meine Band. Vielleicht ändert sich dann ja meine Meinung.
Drei Songs, die auf meinem Mixtape nicht fehlen dürfen:
„I’m not okay“ von My Chemical Romance
„Style“ von Taylor Swift
„Message in a Bottle“ von The Police
Welches Album ich auf keinen Fall mit auf eine einsame Insel nehme: Wie heißt das Album von Fynn Kliemann? Das jedenfalls. Soll mal lieber weiter Sachen zusammen dübeln oder Hausboote renovieren.
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Fotos: floehlich und Grundhass