FRAGEBOGEN: Scarabeusdream

In der Rubrik „Fragebogen“ beantworten Künstler insgesamt 15 Fragen rund um das Thema Musik. Zudem erhalten sie eine weitere Aufgabe: Ein musikbezogenes Foto aufnehmen oder mit einem Bleistift etwas malen oder schreiben. Dieses Mal mit Scarabeusdream.

Scarabeusdream

Erste CD: 

Bernd: Das war wohl ein Album von Elvis. Mein Vater war ja der größte Fan und Schallplattensammler, von ihm hab‘ ich sehr viel Rock ’n‘ Roll Vinyl geerbt. Deshalb ist auch unser Song „Elvis“, die Schlussnote des Albums.

Erstes Konzert: 

Bernd: Wow, du meine Güte …die Schröders am Kirtag im Bierzelt mit meinen ersten (gefälschten) Nikeschuhen. Zu „Lass‘ uns schmutzig Liebe machen“ haben dort alle geschmust, alle außer mir.

Früheste Kindheitserinnerung, die etwas mit Musik zu tun hat: 

Hannes: Das waren wohl die Beatles im Radio Burgenland. Dasselbe Programm läuft dort ja heute noch.
Bernd: Ich hab‘ immer noch ein Bild im Kopf von einem brennenden Klavier, das von Jerry Lee Lewis. Das fasziniert mich bis heute.

Aktueller Lieblingssong: 

Hannes: „Volk“ von Thom Yorkes Suspiria Soundtrack. Absolute Empfehlung.

Peinlichster Lieblingssong: 

Hannes: Fergie „London Bridge“. Vieles von der guten Fergie ist schon ziemlich daneben, aber der Song ist leider geil.

Eigener Lieblingssong: 

Bernd: Meine Mutter hat tatsächlich gestern von einem Song von Scarabeusdream geträumt, der heißt „Kreis das Licht“. Den Song gibt es zwar noch nicht, aber der Titel allein gefällt mir jetzt schon gut.

Lieblingssongzeile: 

Hannes: Zwar schon fast 20 Jahre her, aber gerade jetzt unserer Ansicht nach sehr zeitgemäß. Rage Against The Machines „Testify“ mit einer George Orwell’schen Textzeile: „Who controls the past now, controls the future. Who controls the present now, controls the past.“

Bestes Konzert: 

Hannes: Eindeutig Autechre. Allerdings hat sich uns der Sound der Band erst so richtig erschlossen nachdem wir dem Act den Rücken zugewandt haben, wir haben also in dieselbe Richtung wie die Musiker geschaut. Das ist ein Tipp für all‘ jene, die bald ein Autechrekonzert besuchen werden: Nicht die Musiker auf der Bühne anschauen, sondern sich umdrehen. Irgendwie ergibt das dann alles mehr Sinn.

Schlechtestes Konzert:

Bestes eigenes Konzert: 

Bernd: Wir haben einmal bei einem Goa-Fest gespielt. Da sind ebenso viele Hunde wie Personen im Publikum gewesen. Statt Applaus gab es Gejaule, das hat schon was.

Vinyl, CD oder mp3? 

Hannes: LIVE.

Download oder Stream? 

Hannes: Grundsätzlich eher kein Besitz, aber in diesem Fall doch: Download. Beim Streamen ärgert mich meistens die Liste an Vorschlägen. Diese Algorithmen funktionieren für mich einfach nicht.

Clubkonzert oder Festival? 

Bernd: Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Ich finde es manchmal nur schade und auch fad, dass viele Festivals so sortenrein, so genrelastig sind. Da wird doch das Publikum total unterschätzt. Es kann mir doch niemand erzählen, dass alle Festivalbesuchenden nach fünf Rockbands um 18:00 noch drei weitere Rockbands sehen wollen. Und dann noch Metallica.

Drei Songs, die auf meinem Mixtape nicht fehlen dürfen:

Florence and the Machine „Big God“
Epische Stimmung trotz Minimalismus. Das finde ich ganz großartig.

Refused „Deadly Rhythm“
Für uns: ein Evergreen. Das hat was Jazziges, was Rockiges und auch was von klassischer Musik. Wer es wagt (in der Hardcoreszene) über den musikalischen Tellerrand zu blicken, der wird bestraft oder eben gefeiert oder, wie Refused beweisen, beides.

Nils Frahm „Says“
Zwei Akkorde, 8 Minuten und 18 Sekunden, und keine Längen. On point. Wahnsinn.

Welches Album ich auf keinen Fall mit auf eine einsame Insel nehme:

Hannes: Nick Cave „Skeleton Tree“. Ein fantastisches Album, wenn man sich (wie man im Burgenland sagt) „herrichten“ will, also in dunkle Gefühle abdriften. Aber für die einsame Insel ist es einfach zu arg traurig.

Scarabeusdream

 

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Fotos: Kurt Prinz und Scarabeusdream