FRAGEBOGEN: Schwessi

In der Rubrik „Fragebogen“ beantworten Künstler*innen insgesamt 15 Fragen rund um das Thema Musik. Zudem erhalten sie eine weitere Aufgabe: Ein musikbezogenes Foto aufnehmen oder mit einem Bleistift etwas malen oder schreiben. Dieses Mal mit Schwessi.

Schwessi

Erste CD: Bravo Hits 1 (vorher gab’s nur Kassetten und Schallplatten) – ich wollte auch endlich mal das hören was alle hören, hab mich aber schnell wieder in meine geliebten Indie-, Punk-, NDW und Deutschrockplatten verkrochen.

Erstes Konzert: Nicki (zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen: ich war erst 9 Jahre alt. Und war einfach hoffnungslos verliebt in Nicki)

Früheste Kindheitserinnerung, die etwas mit Musik zu tun hat: Zusammen mit meinem kleinen Bruder auf dem Rücksitz im Auto sehr laut und ausdauernd alle Lieder von Rolf Zuckowskis „Schulweg-Hitparade“ rauf und runter singen, uh yeah.

Aktueller Lieblingssong: „Eine gute Nachricht“ von Danger Dan – für mich der schönste Lovesong aller Zeiten (vielleicht weil ich schon so lange Single bin, haha)

Peinlichster Lieblingssong: „Schlechtes Vorbild“ von Sido – was soll ich sagen ich liebe ihn einfach

Eigener Lieblingssong: „Revolution“ – da steckt alles drin. Kein Leben auf die Schnelle aus der Mikrowelle, und kein Leben aus der Tiefkühlbox, das bei zuviel Wärme trieft und tropft… Radikale Umverteilung der Millionen. Empathie für alle. Weltweit.

Lieblingssongzeile: Wir sind die Friedens-Überflieger, legen alle Waffen nieder, sind nicht geboren um zu töten aber um zu lieben (aus „Kosmosliebe“ von Udo Lindenberg)

Bestes Konzert: Deichkind. Einfach nur BÄMM, jedes Mal. Schweißüberströmt nach Hause kommen, die blauen Flecken zählen und debil grinsend einschlafen.

Schlechtestes Konzert: Cake

Bestes eigenes Konzert: Unser Tour-Abschluss-Konzert in Stuttgart in der Kiste war der Knaller. Sehr wenig Publikum, aber die haben Party gemacht für tausend. Die Band war so geil eingegroovt wie nie und wir hatten den Spaß unseres Lebens auf der Bühne. Menschen haben geweint. It was so fucking magic.

Vinyl, CD oder mp3? Vinyl forever!

Download oder Stream? Streaming is king (und Ausbeutung, verdammt – das muss sich endlich ändern!)

Clubkonzert oder Festival? Da mein Sohn bald alt genug ist, dass ich ihn auf Festivals mitnehmen kann: endlich wieder Festivals!

Drei Songs, die auf meinem Mixtape nicht fehlen dürfen:

S.N.A.F.T. (Ton Steine Scherben): all time favorite, weil voller Erinnerungen an die Leichtigkeit des Lebens: An Sternschnuppennächte am Atlantikstrand, an die letzte gemeinsame Zigarette mit meiner besten Freundin, und an den festen Willen, die Geheimnisse der Liebe um jeden Preis voll umfänglich ergründen zu wollen.

Tango im Treibsand (Käptn Peng): dieser Song ist ein Feuerwerk aus Metaphern, ein Blitzlichtgewitter aus verschiedensten Emotionen, einfach ganz große Kunst, die den Nagel voll karacho auf den Kopf trifft dass es knallt.

Felsen im Meer (Ich & ich): oh wow, wenn ich das höre bin ich zuhause, egal wo ich gerade bin, voll geerdet, und gleichzeitig gleite ich dahin mit den Wellen, die am Felsen zerschellen, sich dann wieder sammeln und neu aufbäumen und ständig in Bewegung sind, fließend und kraftvoll und voller Vertrauen in die Einheit allen Seins

Welches Album ich auf keinen Fall mit auf eine einsame Insel nehme: „Atlantis“ von Fler – und von der Sorte gibt’s ja noch viel mehr.. ich krieg schlechte Laune bei soviel bad vibrations, hate und Misogynie. Auf einsamen Inseln ist die Einsamkeit nah, da braucht es inspirierende Visionen und den charmanten Arschtritt für Seele und Geist.

Von Christina Körte, aufgenommen bei mir zuhause, und noch unveröffentlicht – ich hab als Gegenstand, der mit Musik zu tun hat, das Megafon gewählt, weil die Musik mein Sprachrohr ist, mein Selbstausdruck und Aktivismus, das Songschreiben beste Medizin gegen den Weltschmerz.

Schwessi

 

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Fotos: Promo und Christina Körte

 

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