Greta Schloch im Fragebogen-Interview

In der Rubrik „Fragebogen“ beantworten Künstler*innen insgesamt 15 Fragen rund um das Thema Musik. Zudem erhalten sie eine weitere Aufgabe: Ein musikbezogenes Foto aufnehmen oder mit einem Bleistift etwas malen oder schreiben. Dieses Mal mit Greta Schloch.

Greta Schloch

Erste CD: Eine Reinigungs-CD. Die hatte ich beim Kauf der damals für mich fast unerschwinglichen Halbkompaktanlage mit CD Player mitbekommen. Gilt das? Ansonsten war m.E. eine der ersten persönlich im Pressezentrum Lübeck erworbene und mit Cellophan umwickelten CDs das Debut Album von Suede.

Erstes Konzert: Das erste große mit Karten im Vorverkauf und von Lübeck nach Hamburg fahren war das von Lou Reed 1989 in der Musikhalle (jetzt Laeiszhalle) Hamburg.

Früheste Kindheitserinnerung, die etwas mit Musik zu tun hat: In der Grundschule, Vorführung in einer Gruppe vor versammelter Aula, ich mit Blockflöte. Meine Grundschullehrerin hat mir plötzlich mit ihrer Blockflöte, die zugleich Taktstock war, eins auf den Kopf gegeben um wohl meine Aufmerksamkeit zu erheischen. Was ich damals noch nicht wusste: Da ich im Gegenzug ihre Aufmerksamkeit überhaupt nicht wollte, hatte ich ihr mit meiner nichts zurück auf ihren Kopf gegeben.

Aktueller Lieblingssong: „Sooth Lady Wine“ von Matt Corby. Nicht neu, aber (wieder) entdeckt.

Peinlichster Lieblingssong: Da habe ich länger drüber nachgedacht, aber den gibt es nicht wirklich. Wenn ich ihn sehr mag, kann ich ihn einfach nicht peinlich finden… Vielleicht darf ich das umbenennen in ’sonderbarer amüsanter Lieblingssong‘? Dann wähle ich Leonard Nimoy mit „The Ballad of Bilbo Baggins“.

Eigener Lieblingssong: Im Augenblick mag ich gern „Verliebt in das Monster“ aus dem neuen Album „Wir sind frei.“

Lieblingssongzeile:

Im Moment mag ich aus „Flying in the Face of Love“ von Neil Finn:
You must reveal your infinite sorrow
Show what you’re made of and what you’re afraid of
You’ll have to leave the comfort of shadows
The places you came from, the troubles you played on

Bestes Konzert: Da wähle ich das Go Bang Festival im Juni 1997. David Bowie kommt nach Lübeck! Habe ich es nur geträumt? Nein! Und ich hatte Backstage Zugang und durfte ihn sogar etwas kennenlernen. New Model Army spielten in Sonne Fussball und Prodigy beendeten den Abend fast wie mit einer irgendwie morbiden industriell angehauchten Art von Sylvester Party.

Schlechtestes Konzert: Da fällt mir kein Konzert mit Eintritt ein. Nur das ich die Lieblinge der Stadtfeste, die Cover Bands, nicht wirklich wert zu schätzen wusste.

Bestes eigenes Konzert: Wien, Die Theater. Da war ich solo mit einer Lesung aus meinem Buch, das auf der CD „Die nackte Schloch“ versteckt ist, und mit eingestreuten Songs auf E-Gitarre. Das war alles lustig und jeder Spaß und Effekt kam so an, wie ich es mir erhoffte.

Vinyl, CD oder mp3? Vinyl hat einen schön warmen Sound, auch mit Knistern und Knacksern und CD ist für mich für einen glasklaren Sound immer noch optimal. MP3 ist praktisch, da wenig Speicher benötigt wird, aber ob das Einbildung ist oder nicht, ich finde wav und aiff klingen besser. Kommt ja auch auf die Komprimierungsrate an.

Download oder Stream? Download Möglichkeiten als Wave sind gut – Downgrade geht immer. Streamen ist für mich Instand-Musik, Fast-Musik, praktisch, schnell, fast im Überfluss. Dazu kommt, dass die Musikantinnen und Musikanten damit fast nichts verdienen, oder? Ich streame auch gelegentlich und freu mich zwar das sofort haben zu können, aber trotzdem ist das System für mich nicht ganz durchdacht. Ich versuche immer das Album zu kaufen.

Clubkonzert oder Festival? Beides hat was. Das Summerstale Festival in Luhmühlen z.B. fand ich zuletzt ganz phantastisch. Ich hoffe das wird von dem Veranstalter mal wieder aufgenommen.

Drei Songs, die auf meinem Mixtape nicht fehlen dürfen:

Ein Tape, drei Songs? Ich komm aus der Familie der Mixtapes! Bin selbst eine geborene von Mixtape. Es gibt so viele tolle Lieder, wie soll ich daraus nur drei auswählen… Ist für mich immer eine Momentaufnahme und Stimmungssache. Wie wäre es mit einem YouTube Video Mix? Hier sind drei Bands, die ich immer gern höre und die mir live viel Freude gemacht haben.
Nr. 1 Faith No More mit „Just a man“ Live. Auf die schnelle habe ich nur diese aussergewöhnliche Version gefunden.

Nr. 2 Starsailor „Four To The Floor. Live.

Nr. 3 Als Abschluss wieder Suede mit „That Boy on the Stage“. Das war mein erster Konzertbesuch nach der „Zeit des Darbens“.

Welches Album ich auf keinen Fall mit auf eine einsame Insel nehme: Apres Ski Hits 2023

Anbei ein Foto von mir mit „Meiner grossen Nachtgitarre“ für die kleine Nachtmusik. Damit habe ich „Alter“ damals nachts in einem Take aufgenommen. Die kleine E Saite war mir vorher gerissen.

Greta Schloch

 

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Foto: Luciana Damiao und Greta Schloch

 

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