INTERVIEW: 10 Fragen an Matt Forder von The Domino State

The Domino State, fünf Musiker aus London, haben in ihrer Heimat bereits einige große Shows hinter sich. Unter anderem durften sie 2008 Coldplay in der O2-Arena supporten. In Deutschland müssen The Domino State noch kleinere Brötchen backen. Nach einer Clubtour erschien im Februar die Download-EP „We Must Not Shut Ourselves Away“. Sie liefert einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf das Album „Uneasy Lies The Crown“, das in den nächsten Monaten folgen soll. Grund genug, Sänger Matt Forder im Interview auf den Zahn zu fühlen.

The Domino State, Interview

1.) Frage: Hallo Matt, im Januar wart ihr auf Tour durch Deutschland. Wie war es?

Matt Forder: Die Tour war fantastisch. Wir hatten schon vorher in Deutschland gespielt, aber alle unsere früheren Besuche waren nur für jeweils eine Show. Dieses Mal waren es neun Shows hintereinander, das hat sehr viel Spaß gemacht. Schade nur, dass wir nicht viel Zeit hatten, uns all die Städte anzugucken, denn unser Terminplan war sehr eng. Beim nächsten Mal haben wir hoffentlich mehr Zeit, alles zu erkunden.

2.) Bisher gibt es in Deutschland nur eine EP von euch, euer Album soll bald folgen. Welche Art von Musik erwartet uns?

Ich finde diese Frage immer schwierig zu beantworten. Ich glaube, ihr könnt emotionale und eindringliche Songs mit vielen Melodien und Klangwänden erwarten. Und wer die EP mag, wird das Album lieben.

3.) Ihr habt 2008 eine Show mit Coldplay in England gespielt. Wie war es, sie in der O2-Arena zu supporten?

Es war wie ein Traum. In einer Arena mit über 30.000 Menschen zu spielen ist magisch. Ein Moment, den ich nie vergessen werde. Ich hoffe, dass es kein Traum war… Nein, es war real.

4.) Spielt ihr denn lieber in kleinen Clubs oder in großen Hallen?

Beides ist aus verschiedenen Gründen großartig. Bei kleineren Shows hat man die Gelegenheit, die Fans zu treffen und mit ihnen zu interagieren, das ist toll. Aber die großen Shows sind gut fürs Ego. Es ist ein großartiges Gefühl, wenn einem eine große Menschenmenge zujubelt. Ich mag beides sehr gerne.

5.) Die Indieband Arcade Fire hat gerade einen Grammy gewonnen. Ist ihre Karriere ein Vorbild für euch?

Ich weiß nicht, wir nehmen einfach das, was kommt. Wir machen die Musik, die wir machen wollen und spielen Shows wie wir wollen. Wenn wir damit Milliardäre werden, wäre ich darüber sehr glücklich… Aber ich bin auch glücklich, wenn wir einfach die Musik machen, die ich liebe. Und wir geben alles, um so erfolgreich wie möglich zu sein. Aber für uns geht es um die Musik und darum, zu genießen, was wir tun.

6.) Die unvermeidliche Frage: Was bedeutet euer Name „The Domino State“?

Es gibt eine Menge schlauer Antworten zu dieser Frage. Der Name hat mit Elektronik zu tun und auch mit dem Kalten Krieg. Aber in Wahrheit ist der Name einfach aufgetaucht. Wir hatten eine riesige Liste mit Namensvorschlägen und „The Domino State“ war der einzige, auf den wir uns alle einigen konnten. Dann haben wir nachgeschaut, was es bedeutet, falls wir in Interviews danach gefragt werden.

7.) Eure Musik kann man vielleicht mit Joy Division oder den Editors vergleichen. Mögt ihr sowas und welche Bands haben euch am meisten inspiriert?

Ich glaube, es ist unmöglich für eine neue Band, nicht mit anderen verglichen zu werden. Zum Glück sind wir mit vielen verschiedenen Bands verglichen worden, zum Beispiel Joy Division, Echo And The Bunnymen, Coldplay, The Smiths und einigen mehr. Die sind ja doch alle sehr verschieden, vielleicht abgesehen davon, dass sie alle ein bisschen düster sind. Und ich denke alle Bandmitglieder haben unterschiedliche Bands, die sie inspiriert haben. Die Liste wäre sehr lange und vielseitig. Ich denke, das ist gesund und hält die Dinge frisch.

8.) Du hast bereits in anderen Bands gespielt. Wie kam es zu The Domino State?

Ich, Jim und Tim (Gesang und Gitarre) waren in einer Band, die „At The Lake“ hieß. Wir haben jedoch unsere Rhythmus-Gruppe verloren, denn sie sind weggezogen. Also haben wir uns entschieden, neu zu starten mit neuen Songs und unseren Namen zu ändern. Und natürlich mit neuem Drummer und Bassisten, Rich und Wil. Das Resultat war The Domino State.

9.) Bei euren Shows im Januar hattet ihr eine Geigerin auf der Bühne dabei. Ist das Instrument immer Teil eurer Musik und euren Shows?

Wir haben auf dem Album mit Geigen experimentiert und es hat sehr gut funktioniert. Sie haben eine Extra-Dimension und Atmosphäre mit sich gebracht. Es kam auf dem Album so gut, dass wir uns entschieden haben, die Geige auch live zu nutzen. Daher ist Carrie, unsere Geigerin, jetzt immer dabei.

10.) Was sind eure Pläne für die Zukunft und wann kommt ihr wieder nach Deutschland?

Natürlich freuen wir uns sehr darauf, unser Album in Deutschland zu veröffentlichen. Das wird sehr bald geschehen. Wir hoffen, dass wir mit dem neuen Album vor dem Sommer wieder auf Tour kommen und auch ein paar Festivals spielen können. Außerdem haben wir schon damit begonnen, unser zweites Album zu schreiben. Aber vorher müssen wir erst noch „Uneasy Lies The Crown“ auf Deutschland loslassen. Das kann ich gar nicht erwarten.

Vielen Dank für das Interview, Matt.

Foto: Promo

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 08. März 2011.)