ela. von Elaiza ist jetzt solo unterwegs: Am 14. Februar erscheint das Debüt der Sängerin. Mit uns hat sie vorab darüber gesprochen.
Im Mail-Interview mit bleistiftrocker.de äußert sich ela. unter anderem über ihre Tour mit Sarah Connor, ihren Auftritt beim ESC und ihr Album „Liebe & Krieg“.
bleistiftrocker.de: Wie war es für dich, im Vorprogramm von Sarah Connor aufzutreten?
ela.: Es war der Wahnsinn und so schön, wie die Leute mitgemacht haben und meine Lieder mitsangen. Vor allem bei dem Song „Liebe & Krieg“ haben alle mit ihren Handys geleuchtet und man stand vor einem riesigen Lichtermeer. Eine unvergessliche Zeit, voll mit wunderschönen Momenten.
Beim ESC 2014 bist du mit Elaiza nicht allzu weit vorne gelandet. War es trotzdem ein Sprungbrett für dich und deine Band?
Für uns war die Mitte komplett ausreichend, schließlich kannte uns keiner vorher und so haben wir plötzlich mit unserer Musik so viele Menschen erreicht und waren danach international auf Tour – 2018 sogar in Kenia und Äthiopien. Wir haben zwei Alben veröffentlicht, durften mit vielen großartigen Menschen zusammenarbeiten und sind jetzt wieder an neuen Sachen dran. Es war eindeutig ein Sprungbrett und das nicht nur für mich als Künstlerin, sondern auch als Songwriterin. Der ESC ist ein Komponisten-Wettbewerb und ich stand mit den Mädels mit meinem eigenen Song auf so einer riesigen Bühne, vor so großem Publikum. So wurden mir Türen geöffnet als Songwriterin und ich bekam immer mehr Anfragen mit und für andere Künstler zu schreiben.
Wie sind deine Erinnerungen an die Zeit beim ESC?
Gespalten; auf der einen Seite ist alles so aufregend, man kennt so vieles nicht, man ist ständig im Fernsehen, im Radio, lernt alle möglichen Künstler kennen und ist ständig auf Tour mit der eigenen Musik – was der Hammer ist. Und auf der anderen Seite sind da plötzlich Freunde, die man vorher nie gesehen hat und die Leute verhalten sich plötzlich anders einem gegenüber – dabei ist man doch die kleine ela. aus Schiffweiler. Aber am Ende hab ich es mit Humor genommen und hatte eine großartige Zeit. Eine Zeit, die sehr prägend und vor allem wichtig war für mich.
Verfolgst du den ESC auch heute noch?
Ja, auf jeden Fall, aber das hab ich auch schon vor meinem Auftritt beim ESC. 🙂
Was können wir von deinem Solo-Album erwarten?
Das Album ist ein biografischer Ausschnitt aus meinem Leben. Es handelt davon was es heißt, als junger Mensch nach Berlin zu ziehen und eben erwachsen zu werden, sich mit Früher auseinanderzusetzen und dem Jetzt, wie schwer es ist die große Liebe zu finden und wie schön es aber auch sein kann, im Chaos der Stadt zu versinken. Diese ganzen Gefühle und Erlebnisse werden auch musikalisch widergespiegelt. Es ist sehr vielseitig und bunt. Ich hab mir bei diesem Album keine Grenzen gesetzt, ganz im Gegenteil, ich bin mit meinem Team nach Norwegen in die Ocean Sound Recording Studios, großartige Musiker / Produzenten haben mich dabei begleitet und ich glaube wir haben einen ganz guten Weg gefunden, eine Symbiose aus synthetischen Effekten und organischen Klängen im urbanen Pop-Sound-Gewand zu entwickeln. Mir war es wirklich wichtig, mich komplett zurück zu ziehen, um den Fokus nur auf dieses Album zu legen. Und ich bin unfassbar stolz darauf und so dankbar dafür, dass ich so tolle Leute dafür gewinnen konnte und das alles erleben durfte. Und ehrlich gesagt erwarte ich nichts, denn ich freue mich einfach nur, dass ich meine Musik mit der Welt teilen darf.
Ist es Absicht, dass „Liebe & Krieg“ am Valentinstag veröffentlicht wird?
Ja, es hat einen symbolischen Charakter für mich. Mein Album heißt „Liebe & Krieg“ und ich widme diesen Song an meine Eltern, die mir gezeigt haben was es heißt wirklich zu lieben, zu reparieren und füreinander da zu sein. Und generell an alle Menschen da draußen, die lieben und die Größe haben so viel auf sich zu nehmen, eben für die Liebe. Deshalb ist für mich der Valentinstag der perfekte Tag für die Veröffentlichung meines ersten Solo-Albums. Und ich freue mich riesig darauf.
Wie kam es zu der Entscheidung, auf Deutsch zu singen?
Es war ein schleichender Prozess. Ich hab angefangen, immer mehr Songs auf deutsch für andere Künstler/innen zu schreiben und fand es irgendwann super schön auf deutsch zu singen. Natürlich hat es mich ein bisschen Überwindung gekostet, schließlich versteht man ja jedes Wort und man kann sich nicht einfach hinter irgendwelchen Gesangstechniken verstecken. Aber je mehr ich mich damit auseinander gesetzt habe, desto mehr hab ich festgestellt, dass es eigentlich die ehrlichste Art ist Musik zu machen, eben in seiner eigenen Muttersprache zu singen. Also hab ich mich einfach getraut.
Was bedeutet dein Solo-Trip für die Band Elaiza?
Für die Band hat sich nicht so viel verändert, wir arbeiten an neuen Sachen und machen uns keinen Druck wegen einem dritten Album. Ehrlich gesagt, tobt sich jeder von uns nebenbei in anderen musikalischen Feldern aus, was auch immer so war und was auch super wichtig ist für den Sound der Band, weil alles immer bunt zusammen gemischt wird. Elaiza ist nicht nur eine Band, sondern wir sind Freunde. Man unterstützt sich, ist füreinander da und macht eben Musik zusammen. Als ich den Mädels damals erzählte, dass ich ein Solo-Album mache, haben sich alle gefreut und sind sogar ein paar Mal mit ins Studio mitgekommen. Kurz: alles wie immer 🙂
Du schreibst auch Songs für andere Künstler. In welchem Moment im Songwriting merkst du, ob es ein Song für dich oder für jemand anderes werden soll?
Ich gehe von Anfang an ins Studio mit dem Gedanken ich schreibe für mich, oder für jemand anders. Denn ich finde, es ist wichtig, das klar zu trennen. Abgesehen davon brauche ich auch diese unterschiedlichen musikalischen Welten, die mich künstlerisch fordern und meinen kreativen Kosmos erweitern, denn nur so kann ich mich weiterentwickeln und eben daran wachsen.
Spielst du lieber in den großen Hallen wie mit Sarah Connor oder doch in kleineren Clubs wie auf deiner kommenden Tour?
Ich finde beides gut. Natürlich macht es Spaß, in einer riesigen Halle zu spielen oder auf einem Festival vor ganz vielen Menschen. Aber es ist auch wunderschön, in einem Club ganz nah vor den Leuten zu sein und eben Musik zu machen und diese mit dem Publikum zu teilen. Daher ist es mir auch nicht unbedingt wichtig wo ich spiele, sondern dass ich spiele. Umso mehr freue mich auf meine „Liebe & Krieg“-Tour im Oktober und es ist einfach eine Erfüllung für mich, mit meinem eigenen Album Tour zu gehen.
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Foto: Delia Baum