Gus Dapperton hat der VÖ seines neuen Albums „Orca“ ein Online-Konzert folgen lassen und dabei ein sehr gute Figur gemacht.
Die Zeit, in der sich ambitionierte Künstler nur auf ihren Live-Stream im heimischen Wohnzimmer verlassen, ist auch in der Corona-Krise lange vorbei – das hat nicht zuletzt das überragende Online-Konzert von Nick Cave gezeigt. Auch Gus Dapperton legte nun einen solchen Auftritt hin.
Das ZeroSpace in New York ist eine fantastische Location für diesen Anlass, Dapperton spielt mit Band und kann sich dennoch kamerawirksam durch mehrere Räume bewegen. Die bespielt er ohne Probleme mit einer richtig starken Präsenz – nicht zu vergessen, dass er erst 23 Jahre alt ist und mit „Orca“ gerade sein zweites Album veröffentlicht hat. Live ist es trotzdem bereits eine gelungene Mischung aus energiegeladen und abgeklärt.
Genau eine Stunde spielt der Amerikaner. Wer in Deutschland live zugucken möchte, muss dies allerdings um 3 Uhr nachts tun. Gus Dapperton fordert trotzdem ungerührt zum Mitsingen auf, auch wenn er sein Publikum gar nicht sieht.
Natürlich stehen die Songs von „Orca“ im Mittelpunkt mit den Singles „First Aid“ und „Post Humorous“ als Highlights. Vom Debüt „Where Polly People Go To Read“ sticht „World Class Cinema“ hervor. Das alles auch dank eines tollen visuellen Konzepts, das unter anderem mit schönen Überblendungen arbeitet.
Man kann sehen, welch einen Sprung der Sänger nach seinem ersten Album und Auftritten wie dem beim Maifeld 2018 noch mal gemacht hat. Und dann kommt leider doch der Punkt, an dem man wieder daran erinnert wird, wie unnormal gerade alles ist. „Das ist unser letzter Song“, sagt Dapperton und schlurft im Anschluss an den Track davon – ohne dass ihn frenetischer Applaus zurückholt. Den hätte er sich mit diesem Auftritt allerdings verdient gehabt.
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Review „Orca“ auf bleistiftrocker.de
„Where Polly People Go To Read“ im Schnelldurchlauf auf bleistiftrocker.de
Foto: Promo
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