Ein Mittwoch ist sicherlich nicht der beste Zeitpunkt, um als Newcomerband ein Konzert zu spielen. Trotzdem verirren sich an diesem Abend einige Zuhörer in das Nachtleben in Frankfurt, um Outmatch aus Kanada zu lauschen.
Zunächst einmal legt jedoch die Luke White Band aus London los. Weder auf der Nachtleben-Homepage, noch auf der Eintrittskarte angekündigt – aber eine richtige Bereicherung für den rockigen Abend! Der erst 20-jährige Frontmann Luke White singt und spielt wie ein alter Hase mit Rod Stewart-Frisur und seine Gefolgschaft gibt dazu ordentlich Gas. Nach dreißig Minuten gibt es nach viel Applaus sogar noch eine Zugabe, bevor der Fünfer aus London die Bühne zum Umbau räumt.
Gegen viertel nach Zehn betreten schließlich Outmatch die Bühne. Die vier Kanadier haben sichtlich Spaß und erfreuen die ca. 60 Zuschauer mit eingängigen Rockmelodien und der angenehmen Stimme von Frontmann Martin Acosta. Im Gepäck haben die Jungs aus Toronto ihr frisch erschienenes Debütalbum „Weightless“. Die erste Single „Broken“ spielen sie bereits in der ersten Hälfte der Show, genauso wie den Nachfolger „Buried alive“. Um mehr als eine Stunde zu füllen, legen Outmatch später eine viel umjubelte „Twist and Shout“-Einlage hin, bei der Gitarrist Jay Formosa als Sänger fungiert. Die letzte Zugabe spielt Martin ganz alleine, bevor nach 80 Minuten die Deutschlandtour der Kanadier beendet ist. In insgesamt sieben Städten waren sie unterwegs und haben, glaubt man Martins überschwänglichen Einträgen im MySpace-Blog der Band, allerlei positive Eindrücke gesammelt.
So bedankt er sich am Ende der Show fast bis zur Erschöpfung. „I know, I say ‚thank you’ a lot. I’m from Canada, we are polite!“ Diese kanadische Freundlichkeit geht sogar so weit, dass Martin nach der Show mit jedem Besucher, der nicht mit dem letzten Gitarrenakkord zum Ausgang gestürzt ist, ein paar Worte wechselt. Dabei erfährt man dann auch, dass die Band bereits daran denkt, wieder zurück nach Deutschland zu kommen und im Sommer einige Festivals zu spielen. Und man wird das Gefühl nicht los, dass in Outmatch und Luke White, der seine erste EP unter die Leute bringt, genug Potenzial steckt, um das Nachtleben beim nächsten Mal komplett zu füllen. Auch an einem Mittwoch.
(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 29. Februar 2008.)