Max Prosa ist der Poet unter den Deutschpoppern. Wer in diesen schweren Zeiten von ihm ein schweres Album erwartet, wird sich jedoch wundern.
Denn der Titeltrack „Wann könnt ihr endlich friedlich sein?“ ist sehr eindrücklich, aber nicht allzu repräsentativ für das Album. Max Prosa hält ein leidenschaftliches, aber nicht naives Plädoyer gegen Krieg mit Zeilen wie „Es ist dieselbe Art zu fühlen, es trügt uns nur ein anderer Schein“.
Krieg und Liebelei
Doch zu diesem gelungenen Statement gesellen sich viele Songs, die diese Schwere nicht teilen. „Das Leben ist ne Liebelei“, heißt es bereits zuvor zu sehr beschwingtem Sound, nachdem das Album mit einem Tanz in der Asche eröffnet wurde. Und überhaupt: „In unserer Mine brennt noch Licht“. So viel Hoffnung hatte man dann doch nicht erwartet – und irgendwie hat sie einen erlösenden Charakter.
„In der Kunst muss immer beides vorhanden sein, die Schwere der Welt und ihre Leichtigkeit. Wir müssen das Leid vergessen dürfen, um es dann wieder umso tiefer spüren zu können. Sonst werden wir zynisch und das wäre das Schlimmste“, sagt Max Prosa selbst zu seiner Herangehensweise. „Wann könnt ihr endlich friedlich sein?“ ist übrigens bereits das siebte Album des 32-Jährigen, der es tatsächlich geschafft hat, nie in den Zynismus abzudriften.
Ein Ende mit gemischten Gefühlen
„Blauer Traum“ ist ein weiteres Stück der Leichtigkeit und Verliebtheit. „Lebe dort wo man dich liebt“ ist dann ein netter Ratschlag aus „Bleib nicht“, einem der intensiveren Songs des Albums. „Leere“ wirft einen aber doch mit gemischten Gefühlen raus – es geht um gescheiterte Beziehungen und die Frage nach Heilung.
Insgesamt hat Max Prosa ein gutes Album geschaffen, dessen Titelsong thematisch zwar alle anderen deutlich überragt, aber das es immer schafft, auch leichte Momente zu liefern. Und die haben wir alle gerade auch sehr nötig.
Albuminfos Max Prosa – Wann könnt ihr endlich friedlich sein?
Künstler: Max Prosa
Albumname: Wann könnt ihr endlich friedlich sein?
VÖ: 16.09.2022
Label: Prosa Records
maxprosa.de
Fotos: Sandra Ludewig und Promo
„Wann könnt ihr endlich friedlich sein?“ von Max Prosa kaufen