NEWS: Pauschale zu hoch – Katholische Kirche steigt aus GEMA-Vertrag aus

Da muss demnächst wohl deutlich mehr über den Klingelbeutel reingeholt werden: Die katholische Kirche will keinen neuen Vertrag mit der GEMA unterschreiben, was deutlich höhere Gebühren zur Folge haben könnte. Das berichtet der Bayerische Rundfunk.

GEMA

Demnach wollte die GEMA zukünftig 75 statt 45 Euro als Jahrespauschale pro Kirchengemeinde, was den Katholiken zu viel war – übrigens im Gegenteil zur evangelischen Kirche, die mit den neuen Konditionen einverstanden war.

„Wir haben 2017 eine Angemessenheitsprüfung gemacht und die durchgeführten Kirchenkonzerte und Gemeindeveranstaltungen mit der Pauschale verglichen“, wird Jürgen Baier von der GEMA vom BR zitiert. Ergebnis war die erste Erhöhung der ohnehin vergünstigten Gebühren für die katholischen Gemeinden seit 30 Jahren.

Während Gottesdienste übrigens von der Abgabe befreit sind, muss für andere öffentliche Aufführungen wie Pfarrfeste oder Jugenddiscos bezahlt werden. Mit nur wenigen solcher Feste pro Jahr kommt eine Gemeinde bereits auf eine Summe, die höher als die Pauschale von 75 Euro ist. Dazu müsste jede Aufführung extra gemeldet werden.

Den Vertrag mit der GEMA hat der Dachverband der Diözesen übrigens bereits zum 01. Januar 2018 gekündigt. Allerdings kann er den neuen Konditionen dem Bericht zufolge noch immer zustimmen – und damit einige Gemeinden vor hohen Ausgaben retten.

Die GEMA („Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“) gibt es seit 1933. Sie verwaltet Musik-Nutzungsrechte von mehr als 68.000 Komponisten, Textern und Verlegern.

Hier der gesamte Bericht des Bayerischen Rundfunks.