Vor einigen Jahren hat Tamino mit seinem Debüt-Album auf sich aufmerksam gemacht. Jetzt hat der Belgier sein Zweitwerk veröffentlicht.
Im Alter Anfang 20 hatte der Sänger auf „Amir“ schon unglaublichen Ausdruck und Tiefe, die er rund um sein erstes Album auch auf die Bühnen brachte. Dann kam die Corona-Pandemie – und Tamino war in allen sozialen Medien für lange Zeit still.
Umso größer waren Erleichterung und Freude, als er Anfang 2022 wieder auftauchte und direkt neue Songs im Gepäck hatte. Die hat er nun zum Album „Sahar“ zusammengefügt. Der Titel ist Arabisch für „kurz vor der Morgendämmerung“ und lässt schon erahnen, dass Tamino seine arabischen Wurzeln auch dieses Mal wieder zur Geltung bringt.
Mit „The First Disciple“ als erster Single stellte er die Verbindung zu „Amir“ perfekt her, war der Song doch ruhig und zerbrechlich. Aber der Belgier entwickelt sich von hier aus weiter und verharrt nicht nur in dem, was wir schon von ihm kannten. „You Don’t Own Me“ klingt wie seine Pandemie-Hymne, soll aber gegen jede Form von Unterdrückung sein. Sie ist düster und kämpferisch und wird von einem Streicher-Finale veredelt.
Ein Duett als Highlight
Ein Highlight ist das Duett mit Angèle: Auf „Sunflower“ ergänzen sich die beiden Stimmen ganz wunderbar. „Only Our Love“ ist dann einfach nur ein simples, wenn auch von einigen Selbstzweifeln durchsetztes Liebeslied. Und beim Schlusssong „My Dearest Friend And Enemy“ kommt der 25-Jährige stimmlich mal richtig aus sich raus.
Der Rest des Albums ist durchzogen von eigenbrötlerischer Ruhe, Zerbrechlichkeit und beruhigenden Sounds. Und das ist auch gut so, denn wenn wie bei „Fascination“ die Instrumente versuchen, zu sehr die Initiative zu übernehmen, verliert dieser so starke Sänger mit seiner Musik direkt an Tiefe. Das kommt auf „Sahar“ aber zum Glück nicht allzu oft vor – Zweitwerk gelungen!
Albuminfos Tamino – Sahar
Künstler: Tamino
Albumname: Sahar
VÖ: 23.09.2022
Label: Communion Music
taminomusic.com
Fotos: Aleksei Benuchi und Promo
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