Wanda – Wanda (Review)

Wanda mussten vor einigen Tagen den Tod ihres Keyboarders Christian vermelden. Entsprechend gedämpft geht es nun zum Album-Release.

Wanda

Das selbstbetitelte Werk, das fünfte der Bandgeschichte, ist am Freitag dennoch erschienen. Aber Promo-Aktivitäten gab es, wie in der Todesnachricht angekündigt, keine. Und natürlich werfen die aktuellen Ereignisse auch einen Schatten auf das neue Album.

Wobei Wanda den Release schon lange vorbereitet haben. Bereits 2020 erschien mit „Jurassic Park“ eine Single, die es nun auf den Longplayer geschafft hat. Fünf weitere folgten und so war genau die Hälfte aller Songs schon vorab bekannt.

Wanda zitieren sich selbst

Wenn sie sich nun zu einem Werk zusammenfügen, ist „Rocking in Wien“ tatsächlich ein solider Opener – auch wenn Wanda sich und ihren Über-Hit „Bologna“ hier am Ende selbst zitieren.

Schnell wird klar: Wanda sind ziemlich melancholisch unterwegs, auf einigen Tracks klingen sie sehr reflektiert und ja, durchaus erwachsen. „Orte an denen wir waren“ ist so einer davon, „Va Bene“ schließt mit der leider sehr aktuellen Zeile „Und es muss trotzdem alles weitergehen“ daran an.

Unangenehmer Abschluss

Ansonsten wird auf dem Album erstaunlich viel aufgefüllt mit Songs, die nicht so richtig zünden. Allmählich hat sich das Konzept des breitbeinigen Schmäh wohl auch abgenutzt. Ein bisschen unangenehm wird es noch, wenn am Ende erst bei „Die Sterne von Alterlaa“ und dann bei „Eine Gang“ von Schlägereien fantasiert wird. Besonders der Schlusssong ist unangenehm schunkelig, ein Saufsong voller Testosteron für die Runde der männlichen Heteros.

Diesen Abschluss hätte es tatsächlich nicht gebraucht. Wie Wanda überhaupt dieses Mal besonders dann gut sind, wenn sie nachdenklich unterwegs sind – und das hat gar nichts mit der nun ohnehin gedämpften Stimmung rund um die Band zu tun.

Und was sagt Frontmann und Texter Marco über das neue Album und seine Art des Songwritings? „Ich versuche, so allgemein gültig wie möglich zu schreiben und Gefühle zu transportieren, die über mein kleines Leben hinausreichen. Es geht mir um die Gemeinsamkeiten mit anderen Menschen.“

 

Albuminfos Wanda – Wanda

Wanda - Wanda Künstler: Wanda
Albumname: Wanda
VÖ: 30.09.2022
Label: Vertigo Berlin
wandamusik.com

 

Fotos: Tim Bruening und Promo

 

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