In unserer Serie listen wir die besten Beiträge diverser ESC-Länder auf. Dieses Mal: die besten Songs aus Deutschland.
Deutschland hat seit 1956 insgesamt 65 Mal am Eurovision Song Contest teilgenommen. Nur 1996 schied Leon mit „Planet Of Blue“ in einer Art Vorrunde aus, ansonsten war das Land immer im Wettbewerb vertreten.
Deutschland hat beim ESC bislang zwei Siege gefeiert: 1982 durch Nicole mit „Ein bisschen Frieden“ und 2010 durch Lena mit „Satellite“.
Hier sind die unserer Meinung nach 15 besten ESC-Songs aus Deutschland in alphabetischer Reihenfolge (Stand 2022):
Katja Ebstein – Theater (1980)
Katja Ebstein hat drei Mal für Deutschland am ESC teilgenommen und jedes Mal die Top 3 erreicht – ein Novum. Ein Sieg gelang nicht, aber mit „Theater“ landete sie 1980 einen großen Hit und musste nur Johnny Logan den Vortritt lassen.
Joy Fleming – Ein Lied kann eine Brücke sein (1975)
„Ich sah aus wie ein Tannenbaum“, sagte Joy Fleming einmal im Rückblick auf ihren ESC-Auftritt mit „Ein Lied kann eine Brücke sein“ 1975. Trotz eines kraftvollen Auftritts reichte es nur für Platz 17, ein Hit ist der Song allerdings bis heute.
Conny Froboess – Zwei kleine Italiener (1962)
Conny Froboess‘ Song über italienische Gastarbeit in Deutschland kennt wohl jeder. Eher unbekannt ist der Fakt, dass „Zwei kleine Italiener“ auch ein ESC-Beitrag war und dort einen soliden sechsten Platz einfuhr.
Guildo Horn – Guildo hat euch lieb (1998)
Es war die deutsche Grand-Prix-Revolution schlechthin: Mit seinem liebevoll-durchgeknallten „Guildo hat euch lieb“ weckte Guildo Horn das ESC-Interesse der Deutschen nach traurigen Neunzigern endlich wieder. Ein durch und durch denkwürdiger Auftritt.
Lena – Satellite (2010)
Der zweite Sieg Deutschlands beim Eurovision Song Contest! Stefan Raab und der NDR brachten Lena Meyer-Landrut hervor, die mit „Satellite“ beim ESC 2010 in Oslo alle Herzen und am Ende sogar den Wettbewerb gewann.
Siw Malmkvist – Primaballerina (1969)
Mehrfach hintereinander das Wort „Primaballerina“ singen – gar nicht so einfach. Die gebürtige Schwedin Siw Malmkvist schaffte das auf ganz charmante Art und holte einen soliden neunten Platz. Ihre größten Hits, beispielsweise „Liebeskummer lohnt sich nicht“, hatte sie dann aber abseits des ESC.
Max Mutzke – Can’t Wait Until Tonight (2004)
2004 suchte Stefan Raab einen Kandidaten für den deutschen Vorentscheid – und Max Mutzke marschierte durch bis zum Contest in Istanbul. Dort wurde er hoch gehandelt und erreichte mit seinem achten Platz ein gutes Ergebnis.
Nicole – Ein bisschen Frieden (1982)
Die deutsche ESC-Pionierin schlechthin! Nicole schaffte es 1982, den allerersten deutschen Sieg beim Eurovision Song Contest zu holen. Es passte einfach alles: das junge Mädchen mit der schönen Stimme, die weiße Gitarre und die sympathisch-naive Friedensbotschaft.
Ingrid Peters – Über die Brücke geh’n (1986)
Brücken scheinen als Thema für deutsche ESC-Beiträge durchaus gefragt – siehe Joy Fleming. Auch Ingrid Peters versuchte es mit der verbindenden Kraft von Bauwerken und Musik und es reichte für Platz acht.
Stefan Raab – Wadde hadde dudde da? (2000)
Zwei Jahre nach Guildo Horn stellte sich Stefan Raab selbst ins Rampenlicht und bewies seinen Humor: „Wadde Hadde Dudde Da?“ fiel auf und heimste ordentlich Punkte ein – Platz fünf in der Endabrechnung.
Mary Roos – Nur die Liebe lässt uns leben (1972)
Auch Mary Roos war eine Wiederholungstäterin – sie war 1972 und 1984 für Deutschland beim ESC. Ihren besseren Auftritt (und auch das bessere Ergebnis) hatte sie mit „Nur die Liebe lässt uns leben“. Warum es beim zweiten Mal nicht so gut lief, hat sie übrigens kürzlich in ihrer Autobiografie verraten.
Michael Schulte – You Let Me Walk Alone (2018)
Für Deutschland ist beim ESC eh nix zu holen – so hört man das in der jüngsten Zeit immer wieder. Das beste Gegenbeispiel ist Michael Schulte, der 2018 in Lissabon mit einem reduzierten Auftritt und einem berührenden Song Platz vier holte.
Ireen Sheer – Feuer (1978)
„Kamin“ auf „drin“ zu reimen – na ja. Aber ansonsten hat „Feuer“ von Ireen Sheer viel von selbigem und war mit Platz sechs zudem auch durchaus erfolgreich unterwegs.
Texas Lightning – No No Never (2006)
Kaum ein deutscher ESC-Song hat sich in diesem Jahrtausend so unter Wert verkauft wie „No No Never“ von Texas Lightning. In den deutschen Singlecharts hielt er sich über ein halbes Jahr und erreichte auch den Spitzenplatz, beim ESC würdigten ihn leider nur wenige – Platz 15.
Lena Valaitis – Johnny Blue (1981)
Ein Jahr vor „Ein bisschen Frieden“ war Lena Valaitis mit ihrem zweiten Platz schon nah dran am ersten deutschen ESC-Erfolg. So oder so ist „Johnny Blue“ einer der größten Hits der deutschen ESC-Geschichte.
Foto: eurovision.tv / Andres Putting