Ganz viel Trauer und ein bisschen Licht: Lars Bygdén gelingt mit „One Last Time For Love“ erneut ein schmerzvoll-eindringliches Album.
Bereits 2018 hatte der Schwede mit „Dark Companion“ ein extrem düsteres Werk abgeliefert. Und das hatte einen Grund: Es handelte vom Tod seiner Frau. „One Last Time For Love“ setzt genau dort an und ist ein weiterer Schritt in der Trauerarbeit.
Wärmer und glänzender als der Vorgänger soll es sich trotzdem anhören, wie der Künstler selbst sagt. Das mag stimmen, die meiste Zeit ist der Schmerz doch noch immer das vorherrschende Gefühl. „There’s a place in my pillow where you screamed in pain“ ist die allererste Zeile des Albums und gleich mal ein Kick in die Magengrube. Fesselnd und mitreißend ist „One Last Time For Love“ also ohne jeden Anlauf.
Auf „Born Again“ scheint dann ein bisschen Hoffnung durch, die man Lars Bygdén so sehr wünscht. Vor allem durch seine dunkle Stimme transportiert der Sänger sehr viele Emotionen, dazu gibt es einen sanften Bandsound als Unterbau. In den Songs blickt Lars Bygdén immer wieder zurück, wer will es ihm verdenken. Jeder Rückblick hat eine Schwere, ist aber auch von tiefem Respekt und Liebe seiner verstorbenen Frau gegenüber geprägt – „Into The Light“ ist dafür ein perfektes Beispiel.
„I hope you’ve learned to fly“, wünscht sich der Schwede im Titeltrack, der mit einem Beat unterlegt durchaus Fahrt aufnimmt. Und dann endet der Song zumindest in der verlängerten Album-Version doch in einem schweren, hilflos wirkenden Atmen.
Die Melancholie durchzieht das gesamte Album, man hört der Trauerarbeit zu. Das ist sehr intim und führt immer wieder zu Gänsehaut-Momenten. Es ist zu hoffen, dass es für Lars Bygdén auch zur Linderung seiner Schmerzen geführt hat.
Albuminfos Lars Bygdén – One Last Time For Love
Künstler: Lars Bygdén
Albumname: One Last Time For Love
VÖ: 28.01.2022
Label: Massproduktion & Ella Ruth Institutet
larsbygden.com
Fotos: Promo