Das mit den Solo-Alben von Liam Gallagher hatte hoffnungsvoll begonnen. „C’mon You Know“ fällt aber leider eher durch.
Die große Ausnahme sei direkt erwähnt: „Everything’s Electric“ als Single hatte wirklich Lust auf mehr gemacht – ein hymnischer Track mit ganz viel Hitpotenzial. Und mal ehrlich: Nix anderes erwartet man doch vom ehemaligen Oasis-Sänger.
Kurz hatten wir also die Hoffnung auf ein Album in der Qualität von „As You Were“ aus dem Jahr 2017. Leider haben wir aber eher eins bekommen, das an „Why Me? Why Not.“ von 2019 erinnert. Denn allzu inspiriert wirkt Liam Gallagher nicht.
Es zündet nicht richtig
Selbst Songs, die es auf den schnellen Rock-Hit anlegen, zünden nicht richtig – sei es das cool-arrogante „Diamonds In The Dark“ oder der Titeltrack, der zwar einigermaßen unter Strom steht, durch stetes Klatschen im Hintergrund aber direkt auch einen Nervfaktor mitliefert.
Erstaunlich gut klappt es dagegen auf der Ballade „Too God For Giving Up“, die sehr kraftvoll daherkommt. „I’m Free“ pumpt sehr schön und „Everything’s Electric“ hatten wir bereits erwähnt. Und sonst? Leider viel Beliebigkeit und angezogene Handbremse.
Die ewige Frage nach der Oasis-Reunion
Auf eine mögliche Oasis-Reunion angesprochen macht Liam Gallagher das, was er wohl am besten kann: seinem Bruder Noel einen mitgeben. „Oasis könnten es immer noch, ich könnte es noch und die Fans auch, aber ich glaube nicht, dass in Noel noch Rock’n’Roll steckt“, so Liam. Und so werden wir uns in Zukunft weiter mit Solo-Releases befassen müssen.
Übrigens: Zum Album „C’mon You Know“ hat Liam Gallagher direkt noch eine weitere Veröffentlichung: das Live-Album „Down By The River Thames“, das der Sänger Ende 2020 (also in einer Zeit ohne reguläre Konzerte) bei einem Outdoor-Auftritt in London aufgenommen hat.
Albuminfos Liam Gallagher – C’mon You Know
Künstler: Liam Gallagher
Albumname: C’mon You Know
VÖ: 27.05.2022
Label: Warner Records
liamgallagher.com
Fotos: WMG und Promo
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