ALBUM-REVIEW: Liam Gallagher – As You Were

Liam Gallagher fiel neulich durch ein Video auf, in dem er sich einen Tee machte und wortreich das Fehlen echter Rockstars in der heutigen Zeit bemängelte. Er selbst ist da natürlich eine Ausnahme – und bleibt das auch mit seinem Solo-Debüt.

Liam Gallagher

Nach Oasis und Beady Eye macht es Liam jetzt seinem Bruder Noel nach und nimmt alles selbst in die Hand. Dass er dabei nicht mehr auf dem Höhepunkt seines Schaffens ist, geschenkt. Denn „As You Were“ hat dennoch starke Rock’n’Roll-Momente zu bieten.

Da wären die Singles, die allesamt überzeugt haben. „Wall Of Glass“ mit druckvollem Britpop, „Chinatown“ mit melodiös-balladigem Charme und „For What It’s Worth“ mit erstaunlich selbstkritischen Tönen.

Unter den zwölf Songs gibt es keinen Ausfall, das Album ist insgesamt sehr dicht und qualitativ hochwertig geworden. „Bold“ (übrigens der erste Song, den er für das Album schrieb) und „You Better Run“ kann man dabei noch am ehesten hevorheben. Besonders herrlich sind die Anspielungen, die Liam immer wieder einbaut. Erwähnung finden dabei unter anderem Songtexte von Joy Division, den Beatles und Bruder Noel.

Und was hat Liam Gallagher eigentlich in der Zeit nach dem Beady-Eye-Aus 2014 gemacht? „Er fuhr ein paar Mal in den Urlaub. Er ging viel joggen. Er gönnte sich einige Bierchen. Und er ließ sich scheiden“, klärt der Pressetext auf. „As You Were“ legt nahe, dass ihm das alles gutgetan hat.

Im familieninternen Kampf legt Noel übrigens am 24. November mit seinem Album „Who Built The Moon?“ nach. Die Latte liegt hoch. Und bis dahin: Abwarten und Tee trinken.

 

Albuminfos Liam Gallagher – As You Were

Liam Gallagher - As You WereKünstler: Liam Gallagher
Albumname: As You Were
VÖ: 06.10.2017
Label: Warner
liamgallagher.com

 

Fotos: Promo