ALBUM-REVIEW: a-ha – Foot Of The Mountain

Ein Blick in die Single-Charts birgt dieser Tage eine angenehme Überraschung: Zwischen gehypten Super- und/oder Teenie-Stars finden sich dort nämlich auch a-ha. In den 80ern selbst Zielobjekt der Zahnspangen-tragenden Begierde, sind die drei Norweger mittlerweile alle gesetzte Familienväter.

a-ha - Foot Of The Mountain„Foot Of The Mountain“ heißt der Song, der a-ha zurück in diese Sphären katapultiert hat. Die Single ist außerdem das Aushängeschild des neuen gleichnamigen Albums. Nach den beiden überladenen CDs „Lifelines“ (2002) und „Analogue“ (2005) haben sich a-ha dieses Mal auf zehn Songs beschränkt. Auch sonst machen die Norweger einen Schritt zurück in die Achtziger: Ihr Sound auf „Foot Of The Mountain“ ist deutlich synthie-lastiger als auf den letzten Alben.

Dem Opener „The Bandstand“ steht dieser neue alte Klang noch gut, beim langweilig-verspielten „Riding The Crest“ offenbart er allerdings erste Schwächen.

Auch die Anzahl der Pop-Perlen, von denen a-ha in ihrer über 25-jährigen Bandgeschichte so viele geschaffen haben, bleibt dieses Mal überschaubar. Neben der Single sticht vor allem „Shadowside“ heraus: Mithilfe von Morten Harkets einzigartiger Stimme erhebt sich die Ballade zu einem der großartigsten Songs, die a-ha in den letzten Jahrzehnten aufgenommen haben.

Der Rest auf „Foot Of The Mountain“ ist schmückendes Beiwerk, mal hübsch wie im nachdenklichen „What There Is“ oder im schmachtenden „Real Meaning“, mal überflüssig wie im merkwürdig futuristischen „Start The Simulator“.

Auch wenn a-ha mit „Foot Of The Mountain“ kein schlechtes Album liefern – an das Achtziger-Meisterwerk „Scoundrel Days“, das zu Unrecht verkannte „Memorial Beach“ oder das grandiose Comeback-Album „Minor Earth, Major Sky“ kommt der neueste Wurf nicht heran. Wohl aber wird es auch dieser Longplayer in die oberen Regionen der Charts schaffen und sich zwischen den kurzlebigen Stars und Sternchen einreihen. Ob es einer dieser Acts in 25 Jahren noch an die Chart-Spitze schafft, darf getrost bezweifelt werden. Auch das zeigt die Qualität von a-ha, die trotz Hype in den Achtzigern bis heute überlebt haben.

Trackliste:

01. The Bandstand
02. Riding The Crest
03. What There Is
04. Foot Of The Mountain
05. Real Meaning
06. Shadowside
07. Nothing Is Keeping You Here
08. Mother Nature Goes To Heaven
09. Sunny Mystery
10. Start The Simulator

Label: Universal Music
VÖ: 12.06.2009
Format: CD
Bewertung: 4/6
www.a-ha.com

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 11. Juni 2009.)