ALBUM-REVIEW: Alter Me – The Fall

15 Jahre lebte Hans Mortensen, Bandkopf von Alter Me, in Grönland. Die Zeit der Isolation dort hat auch das Album „The Fall“ entscheidend beeinflusst. Melancholische Schönheit und das Zelebrieren der Einsamtkeit ziehen sich durch die zwölf Songs.

Alter Me - The FallAlter Me spielen zumeist Britpop im Stile von Oasis oder Travis. „Love“, einer der stärksten Songs des Albums, könnte glatt von einem Gallagher geschrieben worden sein. Selbst die Vokale zieht Mortensen, auch in der Akustikversion, die als Bonus auf der CD enthalten ist, verdächtig lang.

„The Fall“ bietet viel Abwechslung, ohne zerfahren zu wirken. Mal erzeugt das Klavier eine beschauliche Stimmung zu Beginn einer Ballade, dann grummeln Gitarren bedrohlich im Hintergrund. Mal ist Mortensen flehend wie in „Why It Hurts“, das an die dänischen Landsmänner von Saybia erinnert, dann ist er träge wie in „Me And Myself“, in dem er fast resigniert: „I’m a lazy son of a bitch and I don’t give a fuck.“

All diese zermürbenden Gefühle packen die Jungs von Alter Me aber in wunderschöne Melodien, die einen so schnell nicht wieder loslassen. Vielleicht hat Mortensen ja noch mehr Erinnerungen an das einsame Grönland, die er in Songs verarbeiten möchte. Und wenn die so gut werden wie die 50 Minuten auf „The Fall“, kann er damit gar nicht schnell genug rausrücken.

Trackliste:

01. Problems
02. You Can’t
03. Love
04. You’re Crazy
05. Me And Myself
06. Pissed
07. Why It Hurts
08. Lay Down My Arms
09. Video Tonight
10. The Fall
11. Ghost
12. Love (Akustikversion)

Label: EMI
VÖ: 30.01.2009
Format: CD
Bewertung: 5/6

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 13. Februar 2009.)