ALBUM-REVIEW: Christian Kjellvander – Wild Hxmans

Christian Kjellvander ist eine Bank, wenn es um melancholische Musik geht. Auch wenn er uns dieses Mal ein X für ein U vormacht.

Christian Kjellvander

Das tut er allerdings nur im Albumtitel. „Wir nutzen ein X, um unsere Stimme abzugeben. Aber auch, um einen Fehler grob unkenntlich zu machen“, heißt es im Pressetext. Und der Künstler selbst ergänzt: „Einfach durchstreichen und weg – wenn Leute versuchen, dieses Prinzip auf andere Menschen anzuwenden, haben wir ein Problem.“

Christian Kjellvander geht da jedoch anders vor. Sein Sound und vor allem seine Stimme gehen auf die Menschen zu und umarmen sie. Von einem seiner Vorbilder, dem großen Leonard Cohen, bekam er einst persönlich ein Kompliment – Recht hatte der Meister.

„Wild Hxmans“ besteht nur aus sieben Songs, einige von ihnen sind ziemlich lang, sie bauen sich auf, sind zum Teil eigene kleine Kunstwerke. Das zeigt: Der Schwede gibt sich schon längst nicht mehr mit einfachen Popsongs ab. Die dunkle Gänsehaut-Stimme sticht immer wieder hervor. „Stiegga“ gerät dabei fast träumerisch.

„The Thing Is“ kann man sich nicht entziehen und die Instrumente sind regelrecht wütend. Inhaltlich verarbeitet Kjellvander hier den Tod seines Vaters und seines jüngsten Bruders. Der Ausstieg „Faux Guernica“ ist dagegen von einem Roadtrip mit seinem Sohn ins Baskenland inspiriert.

Insgesamt schafft es der 42-Jährige immer wieder, die Zuhörer mit seinem Mix aus Folk, Blue und Americana in seinen Bann zu ziehen. Aber: Nichts anderes haben wir von diesem großartigen Künstler erwartet.

 

Albuminfos Christian Kjellvander – Wild Hxmans

Christian Kjellvander - Wild HxmansKünstler: Christian Kjellvander
Albumname: Wild Hxmans
VÖ: 26.10.2018
Label: Tapete Records
christiankjellvander.com

 

Fotos: Simon Fessler und Promo