ALBUM-REVIEW: Ingrid Michaelson – Everybody

„The Way I Am“ – mit diesem Song sorgte Ingrid Michaelson im vergangenen Jahr für Furore. Ihr neues Album „Everybody“ sei nun „fast wie der Verlust von Unschuld“, sagt sie großspurig.

Ingrid Michaelson - EverybodyMusikalisch schließt es allerdings an seinen Vorgänger an. Zwar verfällt Ingrid Michaelson bei „Soldier“ fast in Sprechgesang, im folgenden Titelsong des Albums ist aber sofort das Süßliche zurück, das sie zuletzt vom Internet-Phänomen direkt in den Mainstream katapultiert hatte.

Natürlich stürzt sich die 29-Jährige wieder auf das Thema Liebe in all seinen Facetten. Mal theatralisch untermalt von Klavier und Streichern wie bei „Sort Of“, mal schmissig und drumlastig wie in „Once Was Love“. „The Chain“ verwirrt mit übereinander gelegtem Gesang, „Locked Up“ startet überraschend rockig. Ein Popsong mit Hitpotenzial, die Single „Maybe“, beendet das solide Album der Amerikanerin.

Das Image als Anti-Popstar behält sich Ingrid Michaelson trotz allem. Zwar zeigt sie sich auf dem Cover von „Everybody“ demonstrativ ohne ihr Markenzeichen, die Brille. Allerdings behält sie sich auch bei der Entstehung eines Albums so manche Eigenart. So sang sie die Vocals für das Album zwar zunächst im Studio ein, später aber noch einmal neu – im Schrank ihres Produzenten Dan Romer. „Irgendwie hab ich mich dort drinnen besser gefühlt“, so ihr Statement. Sympathisch und ehrlich – diese Beschreibung trifft auf Ingrid Michaelson ebenso zu wie auf ihre neuen Songs.

Trackliste:

01. Soldier
02. Everybody
03. Are We There Yet
04. Sort Of
05. Incredible Love
06. The Chain
07. Mountains And The Sea
08. Men Of Snow
09. So Long
10. Once Was Love
11. Locked Up
12. Maybe

Label: Vertigo
VÖ: 18.09.2009
Format: CD
Bewertung: 4/6
www.ingridmichaelson.com

(Im Original erschienen bei triggerfish.de am 25. November 2009.)