ALBUM-REVIEW: Loma – s/t

Jonathan Meiburg von Shearwater geht fremd: Mit seiner neuen Band Loma veröffentlicht er ein Debüt-Album, das unter interessanten Umständen entstanden ist.

Loma

Denn zu Beginn der Aufnahmen waren seine Mitstreiter, Emily Cross und Dan Duszynski von Cross Record, noch verheiratet. Ihre Beziehung endete jedoch während der Sessions. Eine eigenartige Konstellation, der die Musik allerdings standgehalten hat.

Emily leiht allen Stücken – vom instrumentalen „Jordana“ mal abgesehen – ihre Stimme, die Jungs steigen nur manchmal in den dann dreistimmigen Gesang mit ein.

Häufig sind die Songs weniger auf Melodie, sondern mehr auf Atmosphäre ausgelegt. Das funktioniert mehrheitlich aber recht gut, hervorzuheben ist hier beispielsweise „Dark Oscillations“. Bei „I Don’t Want Children“ wird schon im Titel klar, was für das ganze Album gilt: Es ist keine Musik, die man einfach nur nebenbei hören sollte – man muss sich vielmehr richtig darauf einlassen.

Ein weiteres Highlight ist „Sundogs“, denn hier überstrahlt Emilys Stimme alles, auch wenn auf dem über fünf Minuten langen Stück dennoch eine gewisse Schwere liegt.

Und so präsentieren uns die drei Musiker, die sich übrigens im Jahr 2016 auf einer gemeinsamen Tour angefreundet haben, ein spannendes und detailverliebtes Debüt-Album. Passend dazu die Beschreibung des Umgebung, in der es aufgenommen wurde: „Hunde wanderten an Mikrophonen vorbei, die Geräusche von Vögeln und Wind in Wacholderbäumen und Eichen schweben an den Rändern der Songs und genaues Hinhören offenbart Zikaden und Froschlaute aus einem nahegelegenen Bach.“ Es gibt für den Hörer also unglaublich viel zu entdecken.

 

Albuminfos Loma – s/t

Loma - s/tKünstler: Loma
Albumname: s/t
VÖ: 16.02.2018
Label: Sub Pop
lomatheband.com

 

Fotos: Bryan C. Parker und Promo