ALBUM-REVIEW: Max Prosa – Keiner kämpft für mehr

„Die Phantasie wird siegen.“ Mit diesem Claim hat uns Max Prosa im Jahr 2012 im Sturm erobert. Und dieser Linie bleibt der Berliner mit dem Wuschelkopf bis heute treu – auch mit seinem dritten Album „Keiner kämpft für mehr“.

Max Prosa

Ein Song hat sogar den Titel des Albums bekommen, mit dem Max Prosa damals auf Anhieb der Durchbruch gelang. Darin singt er über „das bunte Kind im Innern“, das er sich zum Glück ganz offensichtlich bewahrt hat.

Nach Befreiung klingt die erste Single „Glücklich mit nichts“. „Ich wollte immer nur singen, ohne Hass, ohne Stress“ ist der Kernsatz des Stücks, das tolle Aufbruchsstimmung verbreitet und viel Spielfreude vermittelt.

Anschließend verliert sich Max Prosa etwas darin, Liebeslieder auf ganz unterschiedliche Weise zu singen. Bei „Alles was ich seh“ singt alles ein Lied, „Seiltanz“ lässt Sänger und Zuhörer wieder 17 werden.

Die ausgelutschte Utopie „7 Kinder und ein Hund“ kommt auch noch hinzu – da wird es dann ein bisschen viel der Schnulzereien, die der Mittzwanziger doch eigentlich gar nicht nötig hat.

Der Titeltrack „Keiner kämpft für mehr“ zeigt ihn dann auch von seiner textlich starken Seite. Politisch aufgeladene Gesellschaftskritik, punktgenau serviert: „Die Weltorgel dröhnt und klingt aggressiv, Friedensgespräche gingen wiedermal schief. Weit weg fallen Bomben, man bedauert das sehr. Und doch klingeln die Kassen und keiner kämpft für mehr.“ Auch „Der Boxer“ ist anschließend richtig kämpferisch und toll instrumentiert.

Leider lässt Max Prosa die Chance liegen, mehr solcher wichtiger Songs auf sein Album zu packen. Von seinem großen Talent und seiner Strahlkraft hat er aber dennoch nichts verloren.

 

Albuminfos Max Prosa – Keiner kämpft für mehr

Max Prosa - Keiner kämpft für mehr

Künstler: Max Prosa
Albumname: Keiner kämpft für mehr
VÖ: 31.03.2017
Label: Columbia
maxprosa.de

 

Fotos: Promo