ALBUM-REVIEW: Rooney – Washed Away

In den vergangenen Jahren war es verdächtig ruhig um Rooney. Doch die Indie-Band von Robert Schwartzman lässt sich traditionell etwas Zeit zwischen ihren Werken. Auch „Washed Away“ ist alles andere als überstürzt entstanden.

Rooney

Dafür ist es ein reines Solowerk von Schwartzman geworden. Der 33-Jährige hat alle zwölf Songs geschrieben, produziert und eingespielt. Und trotzdem klingt „Washed Away“ nach voller Bandstärke.

An „When Did Your Heart Go Missing?“, dem Hit von 2007, reicht keiner der neuen Songs heran. Das muss aber auch nicht sein. Dafür klingen Rooney wunderbar treibend, beispielsweise auf der Single „Why“, einem Duett mit der Sängerin Soko.

So komplex wie der erste Song „All The Beautiful People“ ist es allerdings selten, die poppigen Momente wie bei „Don’t Be A Hero“ (Ob es am Titel liegt, dass man sich an den ESC-Gewinner von 2015, Mans Zelmerlöw, erinnert fühlt?) überwiegen.

Einen kleinen Durchhänger leistet sich das Album auch, bevor „Do You Have To Go?“ es wieder zurück in die Spur bringt. Chor-artiger Hintergrundgesang, ständige Wiederholung des Titels und immer wieder kompletter Stillstand der Musik – ein bemerkenswerter Track.

Zu seinen typischen Indie-Songs sagt Schwartzman: „Ich gehe gern zu großen Sportveranstaltungen, und daher kommt dieser ‚We Will Rock You‘-artige Beat.“ Und so klingt dann auch beispielsweise „Come On Baby“.

Einen Wermutstropfen gibt es aber leider noch: Der letzte Song „Sad But True“ ist eine Ballade und wirkt im Gegensatz zum Rest des Albums bräsig und schwerfällig. Dazu ist er über fünf Minuten lang und damit kein passender Rausschmeißer für „Washed Away“. Dennoch überwiegen die guten Songs auf dem neuen Rooney-Werk – und das ist doch auch was.

 

Albuminfos Rooney – Washed Away

Rooney - Washed AwayKünstler: Rooney
Albumname: Washed Away
VÖ: 29.07.2016
Label: Superball Music
rooneymusic.com

 

Fotos: Zoey Grossman und Promo