ALBUM-REVIEW: Ryley Walker – Deafman Glance

Der melancholische Amerikaner ist zurück: Ryley Walker veröffentlicht sein neues Album „Deafman Glance“.

Ryley Walker

„Ich stand sehr unter Stress, denn ich habe versucht, ein Anti-Folk-Album zu machen und hatte Probleme damit“, hat er vorab über den Nachfolger von „Golden Sings That Have Been Sung“ gesagt. „Es klingt mehr nach Chicago. Chicago klingt wie ein Zug, der die ganze Zeit auf dich zu-, aber nie ankommt.“

Das zeigt sich vor allem an den Intros seiner Songs, die zum Teil mehrere Minuten lang sind, bevor er selbst auch mit Gesang loslegt. Und selbst dann setzt er alles nur sehr sparsam ein, die Melancholie schluckt alles andere.

Manchmal schleppt sich das Album dahin und man fühlt die Schwere, die Ryley Walker in „Deafman Glance“ gelegt hat. Meistens äußert sie sich in eher zerbrechlicher Musik, ganz Singer/Songwriter-Style. Nur bei „Can’t Ask Why“ nimmt sie auch mal bedrohliche Ausmaße an.

Das Werk, übrigens aufgenommen in Chicago und gemastert in den legendären Abbey Road Studios in London, ist nicht wirklich „Anti-Folk“ geworden, wie der Sänger es wohl gerne gehabt hätte. Aber es hat eine Komplexität, die es von vielen anderen Alben abhebt.

 

Albuminfos Ryley Walker – Deafman Glance

Ryley Walker - Deafman GlanceKünstler: Ryley Walker
Albumname: Deafman Glance
VÖ: 18.05.2018
Label: Dead Oceans
ryleywalker.com

 

Fotos: Promo