ALBUM-REVIEW: The Radar Post – s/t

Esben Svane, der musikalische Kopf hinter The Radar Post, hat schon das gesamte Rock’n’Roll-Leben gelebt: Als Drummer in erfolgreichen Bands, mit jeder Menge Alkohol und Drogen. Vor einigen Jahren brach der Däne aus diesem Kreislauf aus, isolierte sich und stellte ein eigenes Singer/Songwriter-Projekt auf die Beine. Zum Glück!

The Radar Post

Svane hat zunächst Musik unter seinem bürgerlichen Namen veröffentlicht. Dann entschied er sich aber für The Radar Post, um auch international Fuß fassen zu können. Außerdem sollte der Name nach einer Band klingen. Das ist allerdings geschummelt, denn Svane spielt seine Instrumente alle selbst ein.

Sein neues, selbstbetiteltes Album ist eine Abrechnung mit der wilden Zeit, bei der Esben Svane kein Blatt vor den Mund nimmt. „Foreword“ geht seine ganze Geschichte durch:  “I didn’t care a shit about all the fuckers in my crowd. All they did: surrounded me with technobeats and ecstasy”, heißt es darin unter anderem.

Und damit ist die Richtung von “The Radar Post” auch schon vorgegeben. „I’m a bug without a soul, an easy fuck you thought you could control” – „Undercover“ sprüht nur so vor Wut. Wären da nicht Gitarre und Mundharmonika, würde kaum noch etwas an einen Singer/Songwriter erinnern.

Ausfälle gibt es auf dem Album nicht, nur Songs, die sich noch einmal positiv abheben. Einer davon ist die Single „You Got My Back“. Sie hat insgesamt den poppigsten Aufbau und eingängigsten Refrain, erzählt aber trotzdem eindrucksvoll, wie Esben Svane von Gedanken gejagt durch die dänische Hauptstadt Kopenhagen, in der er inzwischen wieder wohnt, läuft.

Dass Saufgelage und Drogen nachhaltig für etwas gut sind, ist ja doch eher selten. Im Fall von The Radar Post haben sie immer für ein außergewöhnlich starkes Album gesorgt. Von diesem Dänen werden wir hoffentlich noch viel hören.

 

The Radar Post - s/tKünstler: The Radar Post
Albumname: The Radar Post
VÖ: 26.02.2016
Label: Nordic Music Society
theradarpost.net

 

Fotos: Promo