Depeche Mode – Memento Mori (Review)

Depeche Mode sind leider nur noch ein Duo. Dass sie auch ohne Andy Fletcher weitermachen, zahlt sich bei „Memento Mori“ zumindest teilweise aus.

Depeche Mode

Die zwölf Songs auf dem neuen Werk greifen ineinander wie selten. Das zeigt sich schon daran, dass die Single „My Cosmos Is Mine“ als Opener des Albums besser funktioniert als vor einigen Wochen als (digitale) Auskopplung.

So führt sie nämlich mit ihrem hypnotischen Sound zu dem hin, was auf dem 15. Studio-Album der Band noch so alles passiert. Depeche Mode sind gewohnt düster, die Vergänglichkeit ist als Thema allgegenwärtig – auch, aber nicht nur in der großartigen Single „Ghosts Again“, die für sich genommen das Highlight von „Memento Mori“ ist. Für Sänger Dave Gahan ist sie dabei das „perfekte Gleichgewicht zwischen Melancholie und Freude“.

Viele wird sie aber auch schmerzlich daran erinnern, dass Depeche Mode im vergangenen Jahr mit Andy Fletcher ein Bandmitglied verloren haben. Zum Zeitpunkt seines Todes hatten die Arbeiten an „Memento Mori“ bereits begonnen, in einem gewissen Maß ist es also auch die Aufarbeitung der Corona-Zeit. Und entsprechend anders als der politisch aufgeladene Vorgänger „Spirit“ von 2017.

Fluch und Segen zugleich

Die Band ist gemeinsam mit Produzent James Ford auf harmonische Übergänge bedacht, die Songs reihen sich stark aneinander. Dass kaum einer dabei so richtig ausbricht, ist Fluch (keine Hitsingle) und Segen (ein guter Album-Flow) zugleich. „Paranoid und besessen“ sollen die Songs zwischenzeitlich sein – und vor allem beim sehr guten „Caroline’s Monkey“ zeigt sich das deutlich.

Mit „Never Let Me Go“ und „Speak To Me“ hat „Memento Mori“ zwei späte Höhepunkte, die für einen runden Abschluss sorgen. Auch das passt in das Gesamtbild dieses so düsteren, aber eben auch durchdachten und am Ende irgendwie doch versöhnlichen Werks.

 

Albuminfos Depeche Mode – Memento Mori

Depeche Mode - Memento MoriKünstler: Depeche Mode
Albumname: Memento Mori
VÖ: 24.03.2023
Label: SMI/Columbia
depechemode.com

 

Fotos: Anton Corbijn und Promo

 

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