FRAGEBOGEN: Graber

In der Rubrik „Fragebogen“ beantworten Künstler insgesamt 15 Fragen rund um das Thema Musik. Zudem erhalten sie eine weitere Aufgabe: Ein musikbezogenes Foto aufnehmen oder mit einem Bleistift etwas malen oder schreiben. Dieses Mal mit Graber.

Graber

Erste CD: Da ich mit Vinyl aufgewachsen bin, kann ich mich an die erste CD nicht wirklich erinnern. Die war einfach irgendwann mal da. Da die CD irgendwann in den 1980er-Jahren auftauchte, vermute ich ein Album aus dem Metal-Bereich. Suicidal Tendencies vielleicht? Meine erste Platte überhaupt, die ich mir selbst kaufte, war das erste Album von Elvis Presley.

Erstes Konzert: Mein Klavierlehrer nahm mich zu einem Konzert von Abdullah Ibramhim a.k.a. Dollar Brand mit, da muss ich um die 11 Jahre alt gewesen sein. Dann aber folgte schon Iron Maiden im Volkshaus Zürich, mit Paul Di’Anno an den Vocals.

Früheste Kindheitserinnerung, die etwas mit Musik zu tun hat: Das Klavier bei meiner Großmutter, auf dem ich als etwa 3-jähriger rumhämmerte. Kann man das Musik nennen? Vielleicht nicht. Also war es die klassische Musik, die mein Vater jeden Sonntag hörte. Den Zugang zur Klassik fand ich dennoch nie.

Aktueller Lieblingssong: Sehr schwierig. Kann mich nicht entscheiden. „Bald Bull“ von der Bostoner Stonerband Gozu. Dann aber auch „HUMBLE.“ von Kendrick Lamar. Dann wäre da noch Billie Eilish, „Bad Guy“. Wenn ich Lust auf meine ganz großen Helden habe, ists „The Day I Tried To Live“ von Soundgarden oder „Thumb“ von Kyuss.

Peinlichster Lieblingssong: Öh, „Blaze of Glory“ von Jon Bon Jovi. Mehr will ich dazu nicht sagen.

Eigener Lieblingssong: Hm. Ich kann mich nicht entschieden zwischen „Ein jeder deiner Atemzüge“ vom ersten Album „Tod gesagt“ und „Schattenklang“ aus „Schattenklang“.

Lieblingssongzeile: „Wine is fine but whiskey’s quicker. Suicide is slow with liquor“ von Ozzy Osbourne, „Suicide Solution“

Bestes Konzert: Soundgarden in der Roten Fabrik Zürich, 1989, auf der „Louder Than Love“-Tour. Das hatte mich wegen der Intensität weggeblasen.

Schlechtestes Konzert: Keine Frage, Angus & Julia Stone in der Samsung Hall am 26. Oktober 2017. Danach hatte ich Albträume in Babypink, Himmelblau und Türkis. Gelb gepunktet.

Bestes eigenes Konzert: In der Abdankungshalle des alten Krematoriums Sihlfeld, Zürich am 1. Juli 2015 mit Martin Ain Stricker an der Stimme. Die Location war überwältigend, der Saal voll, die Nervosität unendlich. Am 23. September 2020 durften wir in neuer Formation noch einmal dort spielen. Das war auch ziemlich gut.

Vinyl, CD oder mp3? Vinyl. CD ist ein physisches Unformat, das jeder haptischen Eleganz entbehrt und das glücklicherweise dem Tode geweiht ist. MP3 ist oft eine Beleidigung fürs audiophile Ohr (außer in der allerhöchsten Bitrate).

Download oder Stream? Ich bevorzuge Downloads, wenn es die Daten in 88.2KHz, 24bit gibt. Auch, weil ich die Musik gerne besitze, die ich kaufe. Ich höre zugegebenermaßen aber auch Streams. Ich finde die Abgeltung von Spotify & Co. für die Musiker pro gespieltem Song allerdings unter jeder Sau.

Clubkonzert oder Festival? Clubkonzerte. Sie sind intimer; vor allem in kleinen Clubs. Ich mag auch keine großen Menschenmassen, bei denen es eher ums sich Dummsaufen geht, als um die Musik.

Drei Songs, die auf meinem Mixtape nicht fehlen dürfen: „Rain When I Die“ von Alice in Chains. „There, There“ von Radiohead (eigentlich alles von Radiohead). „Angel“ von Massive Attack. Ach, darfs auch ein Vierter sein? „If Only Two“ von Unida.

Welches Album ich auf keinen Fall mit auf eine einsame Insel nehme: „Schattenklang“, weil ich das selber spielen kann. Und 99 Prozent all dessen, was derzeit auf den Markt geschmissen wird.

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Fotos: Corinne Koch und Graber

 

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